Auf dem Programm stand ein Frühwerk, „Messa di Gloria“ wird die knapp 45 Minuten währende Messe genannt. Für Puccinis Erben eine „Jugendsünde“, die nicht mehr aufgeführt werden sollte. Das aber verhinderte ein Priester in Brooklyn. Der gebürtige Italiener namens Dante Del Fiorentino erwarb 1951 eine Abschrift und sorgte dafür, dass diese am 72. Jahrestag ihrer Uraufführung gespielt wurde. Im Konzerthaus erklang sie zum zweiten Mal. Man versteht, warum die Erben nicht wollten, dass dieser frühe Kompositionsversuch gehört wird. Sich ständig wiederholende Themen, schöne Passagen für die Holzbläser, zarte Fanfaren für das Blech und opernhafte für Tenor und Bariton.
Die Wiener Philharmoniker leuchteten die Partitur fein nuanciert aus, Fischer sorgte für eine Art verdianischen Schwung. Tenor Vittorio Grigolo setzte sich mit sympathischem Überschwang in Szene und intonierte erstklassig. Bariton Massimo Cavalletti ergänzte wortdeutlich. Der Wiener Singverein ließ mit sehr schönen Klangfarben aufhorchen. Ob man Puccini jedoch einen Dienst erwies, das Konzert mit dem ans Existenzielle gehende „Libera me“ aus Verdis Requiem zu beschließen, darüber ließe sich diskutieren. Sopranistin Alessia Panza sang die Solostimme nobel.
Korrektur: Das Todesdatum Puccinis wurde korrigiert.
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