Der lange Wahlkampfsommer mit Kulturprogramm: „Wien dreht auf!“

Der lange Wahlkampfsommer mit Kulturprogramm: „Wien dreht auf!“
Bürgermeister Ludwig kündigt 2.000 Künstler, 800 Acts und 4 Millionen Euro Budget an. Konkretes Programm gibt es noch keines.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründete am Freitag die Maßnahmen der Stadt Wien, mit denen die Existenznöte der Künstler in Corona-Zeiten gelindert werden sollen, mit einer Volksweisheit: „Wer schnell hilft, hilft doppelt.“

Man könnte auch sagen: „Doppel hält besser“ – gerade in den Monaten vor der Wien-Wahl am 11. Oktober.

Bekanntlich findet das Donauinselfest der SPÖ aufgrund der Pandemie in stark veränderter Form statt: Den Sommer über soll es Gratis-„Pop-up-Events“ in den Bezirken geben. Dieses Programm toppt der Bürgermeister mit dem „Kultursommer 2020“ unter dem Motto „Wien dreht auf!“. Er kündigte für Juli und August gleich einmal 2.000 Künstlerinnen und Künstler mit 800 Acts vier Tage pro Woche (jeweils von Donnerstag bis Sonntag) auf 25 Spielstätten an.

Es sollen unter anderem zwei große Freilichtbühnen auf der Donauinsel bzw. am Laaer Berg errichtet werden, die laut derzeitigem Stand 500 bzw. 300 Besucher fassen. Vorgesehen sind weiters in Parks und an öffentlichen Plätzen sogenannte „Modular Spaces“ für bis zu 100 Zuschauer (u. a. auf der Kaiserwiese, am Naschmarkt und im Helmut-Zilk-Park).

Der Eintritt ist generell frei, der Zutritt aber aufgrund der Schutzmaßnahmen streng reglementiert, wie Caro Madl, die Projektkoordinatorin, erklärte: An allen Orten werde es markierte Pufferzonen und eine „Sitzplatzzuweisung“ geben.

Organisiert wird der Kultursommer vom Stadtmarketing; man will ein kunterbuntes Bouquet aus allen Genres bieten: Pop, Wienerlied, Volks- und Weltmusik, Jazz, Theater, Lesungen, Kabarett, Tanz, Performance.

Kein einziger Name

Ausgearbeitet wird das Programm von einem künstlerischen „Board“, dem u.a. Tina Leisch, Mira Lu Kovacs, Fritz Ostermayer, Jürgen Partaj, Stephan Rabl und Julia Sobieszek angehören. Die Namen der Künstler hingegen konnte man noch nicht nennen. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler sprach von einem „ongoing process“, das Programm sei „under construction“. Daher: „Wir haben jetzt noch keine Hochglanzbroschüre.“

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