Günther Domenig: Der bauende Denker wider die Biedermänner

Günther Domenig: Der bauende Denker wider die Biedermänner
Kärnten ehrt den widerborstigen Architekten, der vor 10 Jahren verstarb, umfassend und interdisziplinär an vier Orten

„Der Domenig ist kein Anpassler“, ist an einer Stelle des Interviews zu hören, das im Museum der Moderne Kärnten (MMKK) über einen Bildschirm läuft. Günther Domenig spricht da in bester Cäsaren-Manier über sich selbst, im klaren Bewusstsein, dass es große Ideen und Visionen nicht um den Preis eines Kompromisses gibt.

Ob beim Zubau des Klagenfurter Stadttheaters oder bei der epochalen Zentralsparkasse in der Wiener Favoritenstraße, ob bei seinem „Steinhaus“ am Ossiacher See oder bei der Gestaltung einer Altstadtboutique: Wo Domenig Hand anlegte, war auch Reibung mit den bestehenden Ordnungen und ihren Hütern angesagt, oft über Jahrzehnte hinweg.

Es ist ein Verdienst, dass nun, zehn Jahre nach Domenigs Ableben und inmitten eines an vielen Orten erstarkenden Duckmäusertums, umfassend an den Widerborstigen erinnert wird. Die Veranstaltung „Domenig: Dimensional“, die bis 16. Oktober an vier Orten in Kärnten stattfindet, ist dabei weit mehr als eine Architektur-Schau: Vielmehr werden Kernpunkte von Domenigs Denken durch ein Zusammenspiel verschiedener Disziplinen – Fotografie, Tanz, installative Kunst – aktiviert.

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