Der "Angry American": US-Country-Star Toby Keith gestorben

Der "Angry American": US-Country-Star Toby Keith gestorben
Er machte Stimmung - auch für die US-Invasion im Irak. Nun ist der populäre Sänger mit 62 einem Krebsleiden erlegen.

Schon  in seinem Hit, "Beer For My Horses", in dem er gemeinsam mit dem texanischen Altspatz Willie Nelson in die Pop-Charts überschwappte, besang Toby Keith die Vorzüge der Selbstjustiz: "You got to saddle up your boys, you got to draw a hard line", hieß es da - der Song wurde in einer Westernkomödie im Jahr 2008 sogar verfilmt.  

Bei uns daheim haben wir die Sache unter Kontrolle, und wenn nicht, halten wir zusammen und regeln die Dinge - und wehe, jemand bestimmt über unsere Köpfe: Mit dieser Aussage war Toby Keith einer der sichtbarsten Vertreter einer Songtradition, die unter US-Konservativen seit jeher viel Anerkennung genoss. Zuletzt nahm ihm da nur der Sänger Jason Aldean das Rampenlicht weg - sein Stück  "Try That IN A Small Town" wurde von US-Rechten überraschend an die Spitze der Charts gehievt und wurde wegen seiner Anspielung auf Lynchjustiz und die "Black Lives Matter"-Bewegung heftig kritisiert. 

Aldean, der 2022 eine Magenkrebserkrankung öffentlich gemacht hatte und nun im Alter von 62 Jahren im Kreise seiner Familie friedlich verstorben ist, schrieb auch zahlreiche andere Songs - rund 40 Millionen Alben verkaufte er laut Angaben der New York Times damit. International sichtbar wurde der Sänger mit dem breitbeinigen Cowboy-Image aber 2002, als nach den Anschlägen des 11. September 2001 und unter der Präsidentschaft von George W. Bush ein neuer Hurra-Patriotismus in den USA um sich griff. 

Keith lieferte mit dem Song "Angry American" (2002) den Soundtrack dazu, er goss das Gefühl in Verletzung in Worte und schwor den Feinden der USA Rache: "Cause we'll put a boot in your ass - It's the American way". Im März 2003 marschierte die US-Armee im Irak ein. 

Kommentare