Trugoy (1968-2023): Der Good Guy des Hip-Hop bei De La Soul

Trugoy (1968-2023):  Der Good Guy des Hip-Hop bei De La Soul
David Jude Jolicoeur wurde 54 Jahre alt.

US-Rapper Trugoy von der Hip-Hop-Formation De La Soul ist tot. Der Künstler mit dem bürgerlichen Namen David Jude Jolicoeur  starb am 12. Februar 2023 im Alter von 54 Jahren. Er hatte eine Herzerkrankung, die ihn schon seit geraumer Zeit begleitete.

Wer waren De La Soul?

Mit dem Tod Trugoys rückte die einstige Hip-Hop-Hitgruppe De La Soul wieder in den Fokus. Gegründet 1988, repräsentierte eine etwa sanftere und sozialpolitischere Version des Raps als ihre Zeitgenossen. Ihr Debütalbum "3 Feet High and Rising" mit dem Hit "Me, Myself and I" verschaffte dem Trio 1989 den Durchbruch.

Die Lyrics waren positiv, lustig und sozialkritisch, ohne allzu sehr zu verstören. Bemerkenswert ist dies, weil zur gleichen Zeit der Gangsta Rap seinen Durchbruch feierte: "Straight outta Compton" von N.W.A. war im Jahr davor erschienen - Rap war von einem Tag auf den anderen voller Erzählungen über Raub, Mord, Drogen und Brutalität. De La Soul schafften hier einen Kontrapunkt, ohne unauthentisch zu sein.

"Ring Ring..."

In Europa landeten sie vor allem mit ihrer Single "Ring Ring Ring (Ha Ha Hey)" einen Hit. Das Video über die Probleme einer erfolgreichen Rapgruppe, die mit Demo-Kassetten von Newcomern überschüttet werden, war wohl einer der eingängigsten Rap-Tracks aus den 90er-Jahren. Trugoy übernahm hier die erste Strophe, die er mit der Zeile "Once again it's another rap bandit; Fiending at I and I can't stand it"  eröffnete.

Vorbild und Grammy-Gewinn

De La Soul gelten als Vorbilder für alle nachfolgenden Generationen des Rap: Mos Def, Jurassic 5, Tyler, the Creator, Pharrell oder Damon Albarn nannten De La Soul als wichtigen Einfluss. Das bescherte ihnen einen  Grammy mit Albarns Supergroup Gorillaz. Trugoy war die tragende Rap-Stimme für den Hit "Feel Good Inc" (2005). Mit dem Track gewannen De La Soul und Gorillaz einen Grammy. Er gilt als eines der besten Popstücke der Nullerjahre.

Die Streaming-Misere

Wer in den vergangenen Jahren versucht hat, De La Soul via Streaming zu konsumieren, war übrigens erfolglos: Weil viele ihrer Samples nicht urheberrechtlich für den digitalen Konsum geklärt waren, blieben ihre Tracks von Spotify oder Apple Music verbannt. Erst heuer wurden erste Nummern auch digital zugänglich.

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