David Schalkos "Kafka": Virtuoses Spiel mit Darstellungsformen

Dr. Franz Kafka (Joel Basman, 2. v. re.) und Lebensfreund Max Brod (David Kross, re.) in Konfrontation mit der Bürokratie
Kritik: David Schalko gelingen in seiner sechsteiligen Miniserie tolle Bilder, doch das Konzept erweist sich als Problem.

Sechs Teile, aber keine lineare Handlung: David Schalko und Daniel Kehlmann erkennen in ihrer Miniserie über Franz Kafka als Erzähler (mit der Stimme von Michael Maertens aus dem Off) immer wieder: „Eigentlich muss man anders anfangen.“ Und so fangen sie das eine Mal mit Max Brod an, das andere Mal mit Felice Bauer. 

Das klingt reizvoll. Aber nicht jeder Zugang zum Kosmos Kafka trägt eine Folge von rund 45 Minuten. Und so erweist sich das Konzept mit der Zeit als wenig praktikabel. Der fünfte Teil („Milena“) wäre mit deutlich weniger Zeit ausgekommen, der erste Teil hingegen hätte ungleich mehr benötigt. Denn gerade der Beginn ist äußerst dicht. Derart dicht, dass viele Zuschauende wegen Überforderung ausgestiegen sind (die Zahl halbierte sich am Sonntagabend vom ersten bis zum dritten Teil).

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