wie Sabine Derflingers „Die Dohnal“ zum Beispiel: Das gewitzte Porträt über die legendäre SPÖ-Politikerin, Frauenministerin Johanna Dohnal, startete Mitte Februar in den Kinos und kam bis zu seinem überraschenden Aus auf 36.500 Zuschauer: „Das ein sensationeller Erfolge“, sagt Christa Auderlitzky, Inhaberin vom Weltvertrieb und Österreichverleih Filmdelights, auf KURIER-Nachfrage: „Bis Ostern wären wir locker auf 50.000 Zuseher gekommen.“
Nun gibt es zwar die Zusage seitens der Kinobetreiber, „Die Dohnal“ wieder ins Kino zu bringen, sobald diese wieder aufsperren dürfen.
Doch die Frage ist: Wann wird das sein? Und das weiß natürlich niemand.
„Es ist nicht abschätzbar, wann die Kinos wieder aufmachen“, so Auderlitzky: „Um den Film beim Publikum in Erinnerung zu halten, werden wir einen Timeslot anbieten, in dem man den Film eine Woche lang sehen kann. Ein Teil der Einnahmen gehen an die Kinos, damit sie auch etwas davon haben.“
Üblicherweise dürfen österreichische Kinofilme erst vier Monate nach dem Kinostart gestreamt werden, doch für „Die Dohnal“ wird jetzt eine Ausnahme gemacht.
Konkret kann der Film ab 27. März für eine Woche als VOD („Video on Demand“) im Kino VOD Club (www.vodclub.online) abgerufen werden.
Der Kinobetreiber Michael Stejskal steht dem Streamen aktueller Kinofilme allerdings gespalten gegenüber: „Grundsätzlich kann ich schon nachvollziehen, warum man einen Film wie ,Die Dohnal‘ für eine Woche auf VOD zeigt“, sagt der Geschäftsführer des Filmverleihs Filmladen und Betreiber des Votivkinos: „Gleichzeitig sehe ich aber auch die Problematik, die dahinter steckt.“
Und die beginnt dann, wenn die Kinos nach der großen Zwangspause ihren Betrieb wieder aufnehmen können: „Wenn wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, tut jeder Film, der inzwischen gestreamt wurde, weh.“
Dienstag Abend hätte das österreichische Filmfestival Diagonale seine Eröffnung in Graz gefeiert. „Die Unvollendete“ nennen die Festivaldirektoren Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger ihr abgesagtes Programm, das nun in kleiner Auswahl digital zur Verfügung gestellt wird. Die VOD-Plattform des ORF, Flimmit, zeigt einzelne Filme der Diagonale. Um 4,99 Euro kann man einen Festivalpass erwerben und Filme aus dem „aktuellen“ Programm ansehen.
Von den mehr als 120 Lang- und Kurzfilmen der Diagonale stehen mit heutigem Stand 33 Filme zur Auswahl – und das Programm wächst stetig. Aktuelle Filme, Filme aus den Spezialprogrammen sowie österreichische Arbeiten aus dem Archiv kann man ab der geplanten Festivaleröffnung am Dienstag abrufen. Geboten werden etwa Filme von Barbara Albert, Karl Markovics und Anja Salomonowitz. Österreichische Filme finden sich auch als KURIER-Angebot unter kurier.vodclub.online.
Elke Groens Doku „Der schönste Platz auf Erden“ über den Heimatort Pinkafeld von Norbert Hofer hätte die Diagonale eröffnen sollen. Der Film wird nicht auf Flimmit zu sehen sein; dem geplanten Start im Herbst soll nicht vorgegriffen werden.
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