Das Belvedere erhält die letzte Ölung (von Ferdinand Georg Waldmüller)
© Belvedere, Wien
Das Museum bekommt zwei Schenkungen aus Privatbesitz: Ein Werk des Biedermeier-Stars Waldmüller und eines von Rudolf von Alt
Das Belvedere, Bundesmuseum mit Kernkompetenz auf Österreichischer Kunst seit dem Barock, freut sich über zwei bedeutende Schenkungen: Wie am Mittwoch via Aussendung bekannt gegeben wurde, erhält die Sammlung das Bild "Die letzte Ölung" von Ferdinand Georg Waldmüller (1793- 1865) sowie das Werk "Der schöne Brunnen vor der Frauenkirche in Nürnberg" von Rudolf von Alt (1812-1905). Beide Künstler sind in der Sammlung des Belvedere stark vertreten, bei Waldmüller rühmt sich das Haus sogar, den weltweit größten Bestand an Gemälden zu besitzen.
Die Forschung zu diesen Künstlern könne durch die Schenkungen intensiviert werden, erklärt Direktorin Stella Rollig in einer Aussendung. Die Bilder stünden nach restauratorischer Bearbeitung für Ausstellungen zur Verfügung, hieß es. Zur Identität des Schenkers und zur Provenienz der Werke wurden keine Angaben gemacht.
© Belvedere, Wien
Vorreiter
Waldmüller und Alt gelten beide als archetypische Künstler im Österreich des 19. Jahrhunderts, wurden zugleich aber von der nachfolgenden Generation der Moderne als Vorreiter geschätzt. So war Waldmüller nicht nur in der Lichtgestaltung seiner Bilder, sondern auch in der realitätsnahen Wahl seiner Themen beispielgebend - das Klischee der Biedermeier-Idylle trifft auf sein Werk nur sehr bedingt zu.
2005 erzielte das Waldmüller-Gemälde "Die unterbrochene Wallfahrt" im Wiener Dorotheum den Rekordpreis von 1,32 Millionen Euro, das sonstige Preisniveau liegt aber darunter: Ein ebenfalls aus Privatbesitz aufgetauchtes Gemälde ("Die Heimkehr" 1864), wechselte 2022 im Auktionshaus "im Kinsky" bei 154.000 Euro den Besitzer.
Auch Alt ölte
Rudolf von Alt wurde in fortgeschrittenem Alter seinerseits zum Ehrenpräsidenten der Wiener Secession ernannt. Zuvor hatte er sich als einer der produktivsten Schöpfer von Veduten (Stadtansichten) einen Namen gemacht - allerdings ist sein Werk an Ölgemälden verglichen mit dem an Aquarellen vergleichsweise schmal. Blätter von Alt erzielten bei Auktionen Spitzenpreise von 200.000 Euro.
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