Daisy Ridley zu "Star Wars": "Das Ende fühlt sich wie ein Ende an“
Eine Ära geht zu Ende. „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ ist das Finale der dritten „Star Wars“-Trilogie – und schließt das letzte Kapitel der Skywalker-Saga ab, die mit „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (2015) und „Star Wars: Die letzten Jedi“ (2017) ihren Anfang genommen hat.
Was den Inhalt des neuen „Star Wars“-Films betrifft, bleibt er bis zum Kinostart (Mittwoch) ein galaktisches Geheimnis und befeuert die Fantasie der spekulierenden Fan-Gemeinde.
Luke Skywalker (Mark Hamill) beispielsweise ist am Ende von Teil acht ums Leben gekommen, doch die Jedis existieren nach dem Tod weiter. „Niemand geht je wirklich“, sagt Luke im aktuellen „Star Wars“-Trailer – und im Hintergrund hört man Imperator Palpatine lachen.
Aber sollte nicht auch Bösewicht Palpatine, größter Sith-Lord aller Zeiten, eigentlich tot sein?
Wurde er nicht von Darth Vader in „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ (1983) in einen Schacht geworfen?
Es sieht ganz so aus, als hätte er den Sturz überlebt. Oder kommt zumindest als Geist retour: Der Name des Palpatine-Schauspielers, Ian McDiarmid, findet sich jedenfalls auf der Besetzungsliste.
Auch mit Rey, der jungen Heldin der Saga, ist es so eine Sache – Rey ist die letzte Jedi: Die Hoffnung des Widerstands im Kampf gegen die Erste Ordnung und Kylo Ren (Adam Driver) ruht auf ihren Schultern. Gemeinsam mit ihren Freunden Finn (John Boyega), Poe (Oscar Isaac) Chewbacca (Joonas Suotamo) und C-3PO (Anthony Daniels) hofft sie, das Gefecht zwischen Jedi und Siths entscheiden zu können.
Doch auch Rey ist von Geheimnissen umwittert. Wer sind ihre Eltern? Und warum trägt sie im Trailer einen schwarzen Kapuzenumhang und ein rotes Lichtschwert, beides Symbole der bösen Siths? Hat sie zur dunklen Seite der Macht gewechselt?
Von Daisy Ridley, der Darstellerin von Rey, werden wir es nicht erfahren. Sowohl sie wie auch ihr Kollege John Boyega als abtrünniger Stormtrooper Finn schweigen in Interviews wie die Gräber.
„Tja, das mit der Schweigepflicht ist eben einfach so“, seufzt John Boyega im KURIER-Gespräch: „Ich halte meinen Mund, so gut ich kann. Es gefällt mir aber, dass bis zuletzt alles ein großes Geheimnis bleibt.“
Kein Geheimnis ist, dass für John Boyega und Daisy Ridley mit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ die Reise von Rey und Finn zu Ende geht. Für beide heißt es dann für immer Abschied nehmen.
Tränenreich
„Für mich fühlt sich das Ende der Saga tatsächlich wie ein Ende an“, sagt Daisy Ridley: „Rey durchlebt ein sehr emotionales Abenteuer, in dem sie viel über sich selbst erfährt und schwere Entscheidungen treffen muss. Zudem hatten in den Vorgängerfilmen, die ich beide natürlich wahnsinnig gerne gemacht habe, immer die anderen das Sagen. Luke und Leia haben die Vorgaben gemacht. Aber diesmal ist es Rey, die den Ton angibt. Sie ist es, die sagt, was sie tun möchte.Insofern finde ich auch das Ende wunderbar passend für sie. Ich kann mir kein besseres vorstellen. Außerdem“, fügt Ridley hinzu und kichert, „ist mein Vertrag ausgelaufen und wurde nicht verlängert.“
Umso tränenreicher ging es am letzten Drehtag zu. Nach eigenen Angaben war die 27-jährige Britin völlig aufgelöst, als die letzte Klappe fiel: „Ich konnte vor lauter Heulen überhaupt nichts mehr sehen. Zum Glück musste ich eine Szene spielen, die ebenfalls sehr emotional war. Und als alles vorbei war, hielt ich eine super-peinliche Rede, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.“
Sehr traurig gestalteten sich auch die Dreharbeiten rund um die Rolle der 2016 verstorbenen Carrie Fisher als Generalin Leia. Regisseur J. J. Abrams arbeitete mit bereits gedrehten, aber nicht verwendeten Szenen aus „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ und passte das neue Drehbuch entsprechend an.
„Carrie Fisher nimmt in dem neuen Film eine zentrale Rolle ein“, verrät Ridley: „Ich selbst bin mit ihr in Szenen, die eigentlich für einen anderen Film gedreht wurden. Das hat sich seltsam angefühlt und den Szenen einen besonderen Tiefgang verliehen. Die großen Emotionen, die zu sehen sind, waren sehr real.“
Fiese Fans
Was die zu erwartenden (negativen) Fan-Reaktionen betrifft, geben sich Ridley und Boyega betont gelassen. Tatsächlich hat die sogenannte Sequel-Trilogie eine beispiellose Ablehnung von enttäuschten Fans erfahren, die sich mit Veränderungen in „ihrem“ „Star Wars“-Universum nicht abfinden wollten.
Vor allem „Star Wars: Die letzten Jedi“ von Regisseur Rian Johnson provozierte hasserfüllte Reaktionen, die komplett aus dem Ruder liefen und unter dem Schlagwort „toxic fandom“ diskutiert werden: „Ich habe eine volle Ladung davon abbekommen“, sagt der Brite Boyega, „und ich habe erlebt, was das bedeutet. Es hat mich letztlich stärker gemacht.“
Er selbst habe kein Problem damit, in direkten Kontakt mit Fans – beispielsweise über Twitter – zu treten: „Allerdings nur, solange sich die Kritik im normalen Rahmen hält und nicht in ,toxic fandom‘ umschlägt.“
„Ich finde, wir erzählen eine richtig gute Geschichte“, gibt sich Daisy Ridley zuversichtlich: „Ich glaube, viele Menschen werden den Film lieben. Und wenn nicht, kann man auch nichts machen.“
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