Currentzis in Wien: Showmaster im Widerstreit mit dem Dirigenten

Currentzis in Wien: Showmaster im Widerstreit mit dem Dirigenten
Kritik. Teodor Currentzis mit Mozarts „Don Giovanni“ und dessen „Così fan tutte“ im Wiener Konzerthaus (Von Susanne Zobl).

Zuweilen möchte man annehmen, Teodor Currentzis hat zwei Identitäten. Die eine liefert dem Publikum eine Show. Die andere fahndet nach dem idealen Klang. Beide aber befinden sich in einem steten Wettstreit wie bei den halbszenischen Aufführungen von Mozarts Da Ponte-Opern im Wiener Konzerthaus. Auf „Figaros Hochzeit“ folgten „Don Giovanni“ und „Così fan tutte“.

Das Match zwischen dem Show-Master und dem Fahnder nach musikalischer Wahrheit entschied am Ende der Zweitgenannte. Das war jedoch nach der Aufführung des „Don Giovanni“ keineswegs abzusehen. Vielversprechend führte der griechisch-russische Dirigent sein Ensemble MusicAeterna durch die Ouvertüre, setzte auf Rasanz und Akzente. Doch die aufwühlenden Eruptionen gingen bald ins Leere. Über weite Passagen mutete der Sound des Originalklangensembles glatt poliert an.

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