Corona-Krise: Der ORF sucht nach dem Boden im Budget

Wie weit geht es nach unten? ORF-Chef Wrabetz mit heiklem Budget.
Der Shutdown und die Folgen belasten auch den ORF finanziell. Zu Werbeausfällen kommt weiter Gebührenrückgang.

Sind es 50 Millionen? Sind es 70 Millionen? Mehr? Im ORF tagt heute ein Sonderfinanzausschuss, in dem Generaldirektor Alexander Wrabetz den zuständigen Stiftungsräten Szenarien vorlegen soll, wie viel die Corona-Krise den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kosten wird.

Die Summe setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: Werbeausfälle wegen entfallener Buchungen machen den Löwenanteil aus. Aber auch die Gebühreneinnahmen werden 2020 wohl in einem zweistelligen Millionenbetrag sinken. Wrabetz sprach in einem Interview mit der Fachzeitung Horizont jüngst von rund 50 Millionen Entfall, wovon 40 Millionen auf die Werbung entfielen. Durch die hohen Arbeitslosenzahlen steigt aber auch die Zahl jener, die keine GIS-Gebühr zahlen müssen.

Im Vorfeld des Ausschusses zeigte sich der Salzburger Stiftungsrat Matthias Limbeck irritiert über die Informationspolitik: Während Wrabetz in Medien Zahlen kommuniziere, werde dem Finanzausschuss weder ein Ausblick für das laufende Budgetjahr noch für 2021 vorgelegt, sagte er zum KURIER. Er plante, im Vorfeld eine Punktation mit zehn Fragen an Wrabetz verschicken, die dieser am Montag beantworten solle. Nachsatz: „So kann ich mir keine Beschlussfassung vorstellen.“ Der Sonderfinanzausschuss findet wegen der Corona-Epidemie erstmals per Video statt.

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