Comeback-Konzert von Christina Stürmer

Christina Stürmer im Gasometer.
Christina Stürmer trat in Wien zum Comeback-Konzert an – nervös, aber engagiert.

2013 hat Christina Stürmer ihr letztes Studio-Album veröffentlicht. Voriges Jahr gab es den Best-Of-Sampler "Gestern. Heute." und ihre Auftritte bei Xavier Naidoos TV-Show "Sing meinen Song". Untätig war sie nicht, die 33-Jährige. Die Euphorie, die die ehemalige "Starmania"-Zweite vor zehn Jahren umgab, ist trotzdem abgeflaut.

2500 Fans waren in den Gasometer gekommen. Immerhin. Das Konzert musste wegen der Nachfrage aus der nur 1000 Leute fassenden Arena verlegt werden.

Nervös war Stürmer deshalb anfangs. Um das zu kompensieren, stürzte sie sich übereifrig in das Set. Doch das legte sich schnell, und sie begann, ihre Stärken auszuspielen: Strahlend und leidenschaftlich sang sie sich durch ein Programm, das zwischen Hits wie "Ich kriege nie genug", "Millionen Lichter" und "Ich lebe" auch Zuckerln wie "Mitten unterm Jahr" mischte. Dazu kam die ungezwungene, ehrliche Art, mit der Stürmer durch die Show führte und die Songs anmoderierte.

Geradlinig

Das macht einiges wett – von dem, was nach wie vor das Manko einer Stürmer-Show ist: Die Monotonie ihres Repertoires. Der geradlinige Rock-Sound lässt nicht viele Varianten oder gar Innovationen in der Instrumentierung zu, hält sich brav an die schon so breit gewalzten, gängigen Schemata von poppigem Rock. Ein Keyboard ist da schon eine (höchst willkommene) Ausnahme. Außerdem gleichen die Stürmer-Songs einander in ihrer Substanz – in Harmonie- und Melodieführung – so sehr, dass man abseits der Hits bereits bei der Hälfte der Show denkt: "Das hab’ ich grade vorhin schon gehört!"

So lieferte die sympathischen Sängerin im Gasometer einmal mehr, was sie immer liefert: Ein Konzert, das wegen ihres Engagements die Fans begeistern kann. Nüchtern betrachtet ist das ordentliches Handwerk. Aber keine überraschende, prickelnde Kunst, die über die Dauer der Show hinaus nachwirken kann.

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