Cesária Evora: Die "Stimme der Kapverden" ist tot

Cesária Evora: Die "Stimme der Kapverden" ist tot
Im Alter von 70 Jahren starb die "Stimme der Kapverden" in ihrer Heimat. Evora stand seit 45 Jahren auf der Bühne.

Die am Samstag im Alter von 70 Jahren verstorbene Weltmusikerin Cesaria Evora wird bereits am Dienstag auf dem Friedhof ihrer Heimatinsel Sao Vicente (Kapverde) begraben, kündigten die Behörden am Sonntag an. Zuvor wird der Leichnam der "barfüßigen Diva" in der Residenz ihrer Familie in Mindelo aufgestellt, bevor er dann im Rathaus geehrt wird und am frühen Abend schließlich auf den Friedhof kommt.

Sinnliche Stimme

Ihre Markenzeichen waren ihre tiefe, sinnliche Stimme; und ihre Auftritte barfuß: Cesária Evora, einer der Superstars der Weltmusik, ist am Samstag im Alter von nur 70 Jahren gestorben. In einem Krankenhaus ihrer Heimatstadt auf Sao Vicente auf den Kapverden erlag die Sängerin einer akuten Herz- und Ateminsuffizienz, wie einer der behandelnden Ärzte bekanntgab.

Evora, die stets in bunten Gewändern und ohne viel Pomp auftrat, stand seit 45 Jahren auf der Bühne. Schon in jungen Jahren trat die Tochter eines Geigers, die nach dem frühen Todes des Vaters bei Pflegeeltern aufwuchs, in den Lokalen von Sao Vicente auf. Rasch wurde es ihr dort zu eng: Sie nahm 1987 in Lissabon ein erstes, wenig beachtetes Album auf und tourte im folgenden Jahr mit ihrem Freund, dem kapverdischen Sänger Bana, durch die USA. Zu ihren bekanntesten Liedern zählt der Song „Sodade“, den sie auch mit Peter Maffay aufnahm. Den großen Durchbruch schaffte sie mit dem Album „Cesária“, das in zwanzig Ländern erschien. Dafür war sie 1997 Grammy-nominiert. Bei der anschließenden Welttournee sang sich die Afrikanerin, die als Königin der Morna, des sehnsuchtsvollen Gesangs der Kapverden, bezeichnet wurde, spontan in die Herzen der Zuhörer.

Dass es mit Evoras Gesundheit nicht zum Besten steht, wurde schon 2008 klar: Da erlitt die stets freundliche Künstlerin während einer Tournee durch Australien einen Schlaganfall. Auf Drängen ihrer Ärzte reduzierte sie nach ihrer Genesung die Zahl ihrer Auftritte. Schon geschwächt, kündigte sie im heurigen September das Ende ihrer Karriere an.

Bis zuletzt hatte Evora an einem Balladenalbum gearbeitet, das sie mit Musikern ihrer Heimat aufnahm. „2012 wird es fertig sein“, hatte sie vor kurzem freudig angekündigt. Die Fans der barfüßigen Diva hoffen nun, dass das Abschiedsgeschenk Evoras so weit gediehen ist, dass es veröffentlicht werden kann. Ihre Stimme wird jedenfalls noch lange nicht verklingen.

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