Celine Dion: "Wir haben wirklich alles"
Meine erste Reaktion war, ich krächze, ich brauche ein Glas Wasser.“ Celine Dion erinnert sich im KURIER-Interview daran, dass sie bei den Aufnahmen zu ihrem neuen Album „Loved Me Back To Life“ erschrocken abbrach. „Wenn es heiser klang, weil ich so tief sang und kein Hall auf meiner Stimme war, war meine instinktive Reaktion: ,Tut mir leid, ich mach’s noch mal! Doch die Produzenten sagten: ,Nein, nein, wir lieben das!‘“
So zeigt die Kanadiern jetzt eine neue Seite ihrer Stimme – eine trockenere, direktere, die nicht immer eingebettet in ein fettes Orchester in den höchsten Tonlagen Power gibt. Entwickelt hat sich das aufgrund der Songs: „Früher schickten mir die Songwriter nur Powerballaden. Diesmal aber kamen auch andere. Ich habe sie durchgehört und mir ausgesucht, was mich berührt und bewegt hat. Und das waren diesmal Titel, die nach dieser anderen, tieferen Stimme verlangt haben. Ich wollte mich nicht neu erfinden, denn das muss ich nicht mehr. Darum ging es früher, da war das Singen Arbeit. Aber jetzt habe ich den Luxus, mich nicht mehr beweisen zu müssen. Jetzt singe ich nur mehr zum Spaß.“
Verpfändet
Luxus ist ein Wort, dass Dion häufig verwendet. Nicht nur in Bezug auf die 220 Millionen verkauften Alben, das Jetset-Leben zwischen Villen in Montreal, Miami und Las Vegas, sondern vor allem auch auf das Privatleben mit ihrem Mann und Manager. Mit 15 lernte sie den 26 Jahre älteren Rene Angelil kennen. Er verpfändete sein Haus, um ihre ersten Platten finanzieren zu können.1994 heirateten die beiden. Dion gibt zu, dass auch diese schon 19 Jahre währende Showbiz-Ehe durch problematische Zeiten ging. Aber sie hat zwei Rezepte dafür, dass sie jetzt wieder „stärker denn je“ ist.
„Kommunikation ist das Wichtigste. Wir sprechen viel über das, was wir lieben, scherzen und lachen. Und wir haben eine gute Aufgaben- Trennung: In der Showbiz-Welt hat Rene das Sagen, zu Hause habe ich die Hosen an. Da entscheide ich ... ich sollte sagen: ,fast alles‘. Aber ich fühle mich auch wohl damit, ,alles‘ zu sagen.“
Las Vegas
Um diese Balance zu halten, schließt Dion eine Welttournee aus. Stattdessen hat sie sich für ein zweites Engagement im Theater des Caesars Palace Hotels in Las Vegas entschieden, wo sie schon von 2002 bis ’07 regelmäßig auftrat. „Ich war auf Tour, als Rene-Charles sechs war. Aber das war etwas ganz anderes, als es heute mit einem Teenager und zwei Dreijährigen wäre. Da könnte ich weder die Mutterschaft noch die Auftritte genießen. Ich will aber trotzdem singen. Und in Vegas wohne ich 30 Minuten vom Caesars Palace entfernt, wir haben einen Garten, einen Pool. Ich werde von einem Chauffeur ins Theater gebracht, mache meine Aufwärmübungen für die Stimme, singe die Show und die Kids schlafen noch nicht einmal, wenn ich zurückkomme. Das wäre nirgendwo sonst möglich. Las Vegas gibt mir den Luxus, meine Kinder beim Aufwachsen zu begleiten und gleichzeitig singen zu können.“
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