CDs der Woche
POP
REPUTATION
TAYLOR SWIFT
Die 27-Jährige, die in ihrem Leben schon sämtliche Verkaufs- und Umsatzrekorde gebrochen hat, die es gibt, könnte es sich so einfach machen, Pop mit Country-Twang produzieren, ihre niedlichen Korkenzieherlocken pflegen und goldene Schallplatten sammeln. Aber sie will mehr, baut Electro, Dubstep, Trap in ihre Songs ein, lässt sich von Scheißmichnichts-Kolleginnen wie Lorde inspirieren – und produziert eines der besten Pop-Alben des Jahres. Chapeau! (Universal)
ROCK
SUMMER MEGALITH
CARACARA
Spät im Jahr gibt’s noch einmal ein absolutes Rock-Highlight. Die US-Band lässt sich viel Zeit für ihre Songs – und die haben so viel melodische und emotionale Kraft, dass sie das auch vertragen. Dazu treffen Celli, Bläser und glockenhelle Keys auf verzerrte Gitarren und seriös verzweifelte Vocals, denen man jeden Kummer sofort abnimmt. Und Songs wie „Glacier“, „Evil“ oder „Prenzlauerberg“ (!!) haben das Zeug zu echten Hymnen. (Flower Girl)
HIP-HOP/POP/ROCK
ES GEHT MIR GUT! SEHR, SEHR GUT. SEHR GUT!
RAKEDE
Große Schnauze – ja, dafür lieben wir die Jungs aus Hamburg. Die haben sie auch immer noch, dazu ganz, ganz fette Beats, aber mittlerweile trauen sie sich selbst mehr zu. Gesanglich, inhaltlich. Sozialkritik trifft auf Dancehall-Beats à la Peter Fox und Bilderbuch-Rock. Und wenn man bei der Ballade „Nimmst du mich mit“ gerade dabei ist, doch mal die Skip-Taste zu bemühen, setzt das Zeugl zum La-Boum-Refrain ein, die Discokugel dreht sich und alles ist wieder gut. (Warner)
ROCK
LET’S PLAY TWO
PEARL JAM
Eddie Vedder ist ein „die hard“-Baseball-Fan. Sein Herz gehört den Chicago Cubs. Im Vorjahr auf dem legendären Wrigley Field der späteren World-Series-Gewinner zu spielen, war für ihn quasi ein Hochamt. Und das hört man bei dieser Performance, zu der auch ein Konzertfilm auf DVD veröffentlicht wurde. Unglaubliches Engagement, spürbare Begeisterung der Band – und alle Hits, die der Rock-Fan sich wünscht. Auch für Pearl-Jam-Einsteiger zu empfehlen. (Republic)
POP
REST
CHARLOTTE GAINSBOURG
Mehr Frenchpop als auf dem gefeierten, indielastigen Vorgänger "IRM", aber auch in den üppigsten „französischen“ Momenten („Ring-a-Ring“) ist Gainsbourg ganz bei sich, in der intimen Trauer über den Tod ihrer Schwester Kate. Dazu: Düsterer Euro-Disco („Deadly Valentine“, „Sylvia Says“), Chanson („Dans Vos Airs“) und ein Song, den Paul McCartney ihr auf den Leib geschrieben hat („Songbird“). Der übernimmt auch gleich Bass, Schlagzeug, Piano und die funky Gitarre. Tolle Scheibe.
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