Bundestheater: Ein Plus bei den Besuchern, ein Minus beim Café

Bundestheater: Ein Plus bei den Besuchern, ein Minus beim Café
Bundestheater stehen „sehr, sehr gut da“, brauchen aber künftig mehr Subvention

Bei den alljährlichen Bilanzen der Bundestheaterholding gibt es alljährlich allerlei Zahlenmaterial, das sich zumeist recht ähnelt: Es geht den Häusern – Staats- und Volksoper, Burgtheater – gut, aber wegen der steigenden Personalkosten gehe es in Zukunft nicht ohne Subventionserhöhung, und man wünscht sich eine jährliche Anhebung.

So auch dieses Jahr (Details weiter unten). Aber es gab bei der Präsentation von Holding-Chef Christian Kircher auch eine Ankündigung, die viele Opern- und Theaterfans direkt betreffen wird: Das Café in der Staatsoper (Richtung Karajanplatz) wird durch ein Besucherzentrum ersetzt – also zugesperrt. Man habe den Pachtvertrag des Cafés auslaufen lassen, sagte Kircher. Und den Mietvertrag für die Bundestheaterkassen in der Operngasse gekündigt.

Wer sich aber um seinen Last-Minute-Drink vor der langen Opernvorstellung sorgt, der kann beruhigt sein: Auch im künftigen Besucherzentrum werde es ein kulinarisches Angebot geben, sagte Kircher.

„Sehr, sehr gut“

Rundherum also: Das Zahlenwerk. Man präsentierte „ein hervorragendes Ergebnis“ für 2018/’19, die Auslastung der Staatsoper lag jenseits der 98 Prozent, im Burgtheater bei 82,2 Prozent, in der Volksoper bei 80,4 Prozent (aktuell sogar bei 89 Prozent). Alle Häuser hatten ein Plus bei den Einnahmen und ein Plus bei den Besucherzahlen.

Jetzt geht es um das nächste Plus: Das bei der Subvention. „Den Bundestheatern geht es nach wie vor sehr, sehr gut“, sagt Kircher. Dennoch werde der nächste Drei-Jahres-Plan nicht ohne zusätzliches Geld vom Bund auskommen. Kircher verwies auf den jährlichen Personalaufwand von über 185 Millionen Euro, der sich durch Kollektivvertragserhöhungen und Vorrückungen um rund 6 Millionen jährlich erhöhe. Er freue sich, „dass im Regierungsprogramm die Valorisierung zumindest beabsichtigt ist.“ Die Valorisierung ist der bald jahrzehntealte Wunsch der Kulturinstitutionen: Dass die Subventionen jährlich ansteigen mögen, um die Teuerung aufzufangen.

Gebe es nicht mehr Geld (derzeit: 162,9 Millionen Euro), so Kircher, müsse man das Angebot einschränken. Eine Erhöhung muss zwischen Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und der neuen Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) ausgehandelt werden. Letztere sei „sehr ernsthaft bemüht, die Anliegen der Kultur wahrzunehmen“, meinte der Holding-Chef.

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