Eines davon ist Giacomo Puccinis Oper „Tosca“. „Das größte Musikdrama. Es ist für einen Regisseur wunderbar, das in Szene zu setzen“, schwärmt Lakner schon jetzt von seiner Aufgabe im Februar, denn er inszeniert selbst. Die Titelrolle hat er mit Natalia Ushakova besetzt. Dass Oper überhaupt auf dem Spielplan in Baden steht, hat Lakner durchgesetzt. Webers „Freischütz“, Beethovens „Fidelio“, Verdis „La Traviata“ oder zuletzt Bizets „Carmen“ sind nur einige der Produktionen, die in Baden zu sehen waren. „Jedes Jahr zumindest eine Oper zu spielen, war mir ein großes Anliegen, denn dieses Genre sollte an einem Landestheater wie Baden nicht fehlen. Das ist eine große Förderung und Forderung für Chor und Orchester und sie haben sich dem mit Hingabe gewidmet“, blickt Lakner zurück.
Die Fassungen wurden an die kleineren Dimensionen des Hauses angepasst. Gesungen wurde alles auf Deutsch, auch die italienischen Opern. „Bei ,Tosca“ aber werde man eine Ausnahme machen, denn das ist Puccinis italienischste Oper“, sagt Lakner. Und wie wird er diese inszenieren? „Aus Scarpia einen Himmler zu machen, das geht sich nicht aus“, scherzt Lakner, denn für ihn sei diese Oper ein Zeitgemälde des Rom des Jahres 1800. „Oft wird nicht bedacht, dass im Hintergrund der Kampf zwischen Napoleon und Österreich tobte“, ergänzt Lakner.
Unterhaltsam
„My Fair Lady“ ins heutige Baden zu verlegen, hat funktioniert. „Ein Stück kann in der heutigen Zeit spielen, aber die Geschichte muss plausibel erzählt werden und die Emotionen vermitteln. Das Wichtigste ist für mich, dass sich das Publikum unterhält, und ich hoffe immer, dass die Leute auch darüber sprechen“, sagt er.
Ab 21. 6. zeigt man die „Die Csárdásfürstin“. Wie aber geht man heute mit Operette um? „Das wird immer schwieriger. Ich würde heute ein Stück wie Lehárs ,Zigeunerliebe“ nicht mehr spielen“, sagt Lakner.Was ist mit dem Musical „Kiss me Kate“, mit dem er seine letzte Spielzeit eröffnet? Häusliche Gewalt wird darin zelebriert. „Eines der schwierigsten Stücke heute. Da wird eine Frau unterworfen, sadistisch von ihrem Partner behandelt. Das Gute dran ist, dass man das in der Rahmenhandlung persiflieren kann. Aber allein, dass man darüber spricht, zeigt, wie sich die Welt verändert hat“, konstatiert Lakner.
Einen nahtlosen Übergang zu seinem Nachfolger Andreas Gergen, der das Musical „Chess“ im Sommer 2025 inszeniert, hat er gleich mitprogrammiert. Das habe sich so ergeben, denn Gergen stand als Regisseur bereits lange vor seiner Bestellung zum Badener Intendanten fest, stellt Lakner klar. Er selbst werde sich nicht von der Bühne zurückziehen. Er werde weiterhin als „Flügeladjutant“ bei Liederabenden am Klavier begleiten und immer wieder etwas inszenieren, das ihm Freude macht.
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