Büchertipps: Von Wölfen, Schafen und Yetis

Büchertipps: Von Wölfen, Schafen und Yetis
Martin Baltscheit, Tobias Elsässer und sechs weitere Autoren im Überblick.

Ferdinand ist ein Wolf, der unter Schafen aufwächst. Von seiner wahren Herkunft weiß er nichts. Bis eines Tages in der Herde ein Mord geschieht: Ferdinand gerät unter Verdacht, dafür verantwortlich zu sein. Er flieht in seiner Not „nach draußen“, zu den Wölfen. Als Ausgestoßener aus der Schafherde versucht er Anschluss an die Wolfssippe zu finden. Doch auch hier stößt er auf starre Vorstellungen: Er gehört weder zu den einen noch zu den anderen. Also zieht er weiter. Findet schließlich bei einer Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein, und einem Bär, der eine Biene ist, Zuflucht. Die sind ganz einfach die, die sie sein wollen. Das gefällt Ferdinand.

Büchertipps: Von Wölfen, Schafen und Yetis

Baltscheits „illustrierter Roman“ – die tollen Illustrationen stammen vom Autor selbst – ist eine packende Coming-of-Age-Geschichte mit gutem Ausgang: „Die besseren Wälder“ (Beltz & Gelberg, 20,60 Euro, ab 12 Jahren).

Der junge Wolf scheint die Formel „Es kommt nicht darauf an, wo du herkommst, sondern darauf, wohin du gehst und mit wem“ glorios verinnerlicht zu haben.

Sehr aktuell ist auch das Bild, das Baltscheit mit der streng bewachten Stadt der Schafe und den „Wilden“ außerhalb ihrer Grenzen schafft: Es erinnert stark an die Abschottung Europas vor den Armutsflüchtingen aus Afrika oder an die der USA vor Mexikanern. Leider ist die Frage, wie man lebt, nicht immer eine, die jeder selbstbestimmt lösen kann.

KURIER-Wertung:

Als der Maturant Samuel Pinaz beschließt, weg von seinem Vater nach Frankfurt zu ziehen, hat er keine Ahnung, worauf er sich einlässt: Nichts ist dort mehr so, wie er es von seiner Kindheit in Erinnerung hat – überall wird demonstriert, das Handynetz ist zusammengebrochen, das öffentliche Leben steht still. Als er endlich in der Wohnung des Freundes ankommt, bei dem er wohnen will, liegt dieser ermordet am Boden.

Büchertipps: Von Wölfen, Schafen und Yetis

Es ist etwas im Gange und Samuel kommt langsam dahinter, was: ein Aufstand, der das ausbeuterische Finanzsystem Europas in die Knie zwingen will. Samuel schließt sich der Protestbewegung seiner neuen Freundin Fabienne an. Ein Computerspiel namens „One“ soll den jungen Revoluzzern beim Umsturz des Wirtschaftssystems helfen. Natürlich begeben sie sich damit auf dünnes Eis und sind bald in Gefahr.

Hoch politisch und aktuell ist dieser Thriller des deutschen Autors und Journalisten Tobias Elsäßer, der das Aufbegehren im digitalen Zeitalter recht plastisch beschreibt. Auch wenn vieles, was da geschrieben steht, vollkommen fiktiv und unrealistisch erscheint, soll man sich nicht täuschen: Es kann jederzeit losgehen: „One“

KURIER-Wertung:

INFO: Sauerländer Verlag, 400 Seiten, 17,50 Euro, ab 13 Jahren

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