So beginnt „Ferdyduke“, der exzentrische, 1937 erschienene Romanerstling des polnischen Schriftstellers Witold Gombrowicz (1904–1969). Eine „Verteidigung seiner Persönlichkeit“ wie Gombrowicz später behauptete. Der Schelmenroman, Sensation und Skandal zugleich, machte es seinem Schöpfer jedoch nicht leicht. Das Buch verschwand vom Markt, wurde erst in den 1950ern europaweit wiederentdeckt. Autor Gombrowicz, einer polnischen Landadelsfamilie entstammend, lebte und publizierte unterdessen jahrzehntelang in Argentinien, weitgehend ohne Publikum. Seine streitlustigen Erzählungen, Theaterstücke und vor allem seine Autobiografie brachten ihm dennoch Weltruhm ein. 1963 kam er zurück nach Europa, befreundete sich in Berlin mit Ingeborg Bachmann, lästerte über Günter Grass, und ließ sich in Vence bei Nizza nieder, wo er 1969 starb.
Der Kampa Verlag hat Gombrowicz’ wichtigste Werke, darunter „Ferdyduke“, neu übersetzt und veröffentlicht. Nun auch seinen letzten Roman „Kosmos“, eine rätselhafte Erzählung über zwei junge Männer aus Warschau, Witold und Fuks, die Ferien in den Karpaten machen wollen und sich bei einer, wie sich herausstellen wird, seltsamen Familie einquartieren. Bereits auf dem Weg dorthin begegnet ihnen ein erhängter Spatz, bald kommt ein ebenso getötetes Huhn dazu und irgendwann auch die Katze. Es wird also nichts mit Erholung.
Grotesk, anzüglich und beunruhigend ist dieses Junggesellenabenteuer. Brillant geschrieben und äußerst irritierend.