Henisch war einer der Ersten, der sich mit dem Vaterbild und der Kriegsgeneration auseinandersetzte. Immer wieder schrieb er über Kindheit und Jugend im Nachkriegswien. Später kam seine zweite Heimat Italien dazu. Auch im neuen Roman „Nichts als Himmel“ kehrt Henisch dorthin zurück, in die italienische Kleinstadt San Vito (ein erfundenes Dorf, Henisch selbst lebt zeitweise im toskanischen San Quirico).
Hierher ist der Musiker Paul aus Wien geflüchtet. Die Corona-Siebentagesinzidenz ist in Italien mittlerweile niedriger, das Glücksgefühl immer größer als in Wien, denn hier, in den alten Gasserln, riecht’s nach „Jasmin und Pasta pomodoro“. Beschaulich lebt er vor sich hin, bis ein afrikanischer Flüchtling um Aufnahme bittet. Ob es sich als gutes Omen herausstellen wird, dass er kurz zuvor einer Schwalbe das Leben gerettet hat? Naja. Henisch schreibt zurückhaltend, skizziert, liefert (ein bisserl zu oft italienische) Halbsätze, verliert sich manchmal in Details. Das ist durchaus charmant, denn er will hier keine große gesellschaftspolitische Aussage treffen. Vielmehr will sein Erzähler Schritt für Schritt für sich das Richtige tun. So, wie er das mit der Schwalbe gemacht hat.