Percival Everett: "Die Bäume" - eine Rassismus-Satire

Percival Everett: "Die Bäume" - eine Rassismus-Satire
Schon wieder so einer: Dick, doof und mausetot

So ein Mord, findet Sheriff Jetty, kann einem ganz schön den Tag verderben. Ungünstig also, dass die beiden Leichen, mit denen er es jetzt zu tun bekommt, erst der Beginn einer Mordserie in diesem elenden Südstaatenkaff sind.

Die extrem brutalen Morde folgen immer demselben Muster: Mann, weiß, dick, Unterschicht, daneben ein Dunkelhäutiger mit den Zügen eines vor Jahren gelynchten Burschen. Als zwei afroamerikanische Detektive ermitteln wollen, werden sie von einer rassistischen Bande behindert und schon bald weiten sich die Morde auf die ganzen Staaten aus. Eine wilde Mischung aus Thriller und Parodie hat der vielfach preisgekrönte kalifornische Englisch-Professor Percival Everett da geschrieben. Sein Roman basiert auf dem realen Mord zweier Weißer am vierzehnjährigen schwarzen Emmett Till 1955 und erzählt von einer Serie ähnlicher Fälle im Südstaatenort Money unter Donald Trump. Der Mann kommt auch sonst nicht gut weg. Nicht einmal den Namen seiner Frau kann er sich merken. Sie heißt nicht Melanie, sie heißt MELANIA!

Percival Everett: "Die Bäume" - eine Rassismus-Satire

Percival Everett: „Die Bäume“. Übersetzt von Nikolaus Stingl
Hanser. 365 Seiten. 26,80  Euro

KURIER-Wertung: 4 1/2 von fünf Sternen