Was da in ihrem linken Lungenflügel wachse, nenne man Metastasen, „Sie müssen sich das wie die Ölquellen im Irak vorstellen.“ Später würde der Arzt ihre Krankheit mit dem Spiel „Risiko“ vergleichen.
„Unübersetzbarer Ausdruck“ ist die erste Kurzgeschichte in Michela Murgias Band „Drei Schalen“, in dem die 1972 in Sardinien geborene Autorin einschneidende Lebenserfahrungen wie Krankheit, Liebe und Abschied miteinander verflicht. Das klingt womöglich tragischer, als es ist. Murgias Krisengeschichten haben einen wunderbar flapsigen, oft sarkastischen Unterton, der Mut macht, wo er soll, und unterhält, wo er kann. Herrlich schräg etwa die Story von der Leihmutter, die Kinder hasst. Noch mehr aber Eltern, die mit Kleinkindern in Nobelrestaurants gehen. Und dabei dachte man, die Italiener lieben Kinder!