Buchkritik: Mattias Berg und "Der Carrier"

Buchkritik: Mattias Berg und "Der Carrier"
Duftkerzen sind dem Autor so wichtig wie die Atomwaffen, um die es vor allem geht.

"Der Carrier“ ist ein Kofferträger. Er trägt, hinter dem US-Präsident gehend, jenen Koffer, in dem die Codes auf einer Plastikkarte stehen, mit deren Hilfe innerhalb einer halben Stunde Atomraketen abgeschossen werden können. Deshalb der Untertitel auf dem Buchumschlag: „Er trägt das Schicksal der Welt.“

Flucht

Irgendetwas ist anders an diesem Thriller. Er ist ruhiger. Detailverliebter. Das erzeugt trotzdem Spannung. Aber ihm ist wichtig, dass eine Duftkerze nach Honig riecht und auf dem Sofatisch kleine und große Gläser stehen. Ihm ist wichtig, die Tunnelsysteme zu beschreiben, in denen der Roman oft spielt.

„Der Carrier“ ist nämlich kein amerikanischer Thriller. Autor Mattias Berg ist Schwede, Kulturredakteur beim Radio in Stockholm. Sein Kofferträger will aufhören. Er flüchtet während eines Staatsbesuchs in Stockholm. Mit seiner Chefin ist geplant, die Welt von allen Nuklearwaffen zu befreien. Mit unerwartetem Ausgang.


Mattias Berg:
„Der Carrier
Übersetzt von Steffen Jacobs.
Atrium Verlag.
576 Seiten.
24,70 Euro
auch hier erhältlich

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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