Bregenz: Erster Einblick in das Spektakel

Bregenz: Erster Einblick in das Spektakel
Das Bühnenbild hat bisher große mediale Beachtung gefunden. Doch nicht nur damit will man die Erwartungen der Besucher noch übertreffen.

Die Spektakel-Erwartungen vieler Besucher des Spiels auf dem See wollen die Bregenzer Festspielen offensichtlich erfüllen. Darauf lassen die Proben schließen, zu denen die Presse am Donnerstag erstmals Zutritt hatte. Da gibt es Sprünge und Stürze ins Wasser, Seilakrobatik in Cirque du soleil-Anmutung und das Ballett tanzt zeitweise vertikal auf der Stirn des 24 Meter hohen Torso des Marat im " André Chenier"-Bühnenbild.

Keith Warner inszeniert die Revolutionsoper von Umberto Giordano. Man müsse sich nicht "von Effekt zu Effekt hanteln", erklärte er beim Pressetag, Musik und Libretto selbst gäben genügend her: "Die hochfliegenden Ideale einer Revolution einerseits, der Horror andererseits - Giordano zeigt beides!" Dieses "masterpiece", so der Brite, gäbe auch ein fantastisches Filmscript ab, "das Storytelling ist so schnell".

André Chenier ohne Pause

Die Bregenzer Festspiele zeigen "André Chenier" ohne Pause und müssen dabei mehrere Kunstgriffe anwenden Weil es keinen Vorhang gibt, führte Intendant David Pountney aus, wurden kleine musikalische Zwischenspiele als Kompositionsauftrag vergeben. Diese sollen vor allem das 2005 eingeführte und für die Bregenzer Seebühne speziell entwickelte Tonsystem unterstreichen. Einen Vorhang im weitesten Sinne gibt es dennoch: im vorrevolutionären 1. Akt ist der Kopf des Revolutionsführers Jean-Paul Marat von einem 1.000 Quadratmeter großen Tuch verhüllt, das in Sekundenschnelle beseitigt werden muss.

Das spektakuläre Bühnenbild von David Fielding habe in der medialen Aufmerksamkeit inzwischen bereits das legendäre Skelett der "Maskenball"-Aufführung getoppt, gab sich Pountney mit der bisherigen Resonanz mehr als zufrieden. "Viele haben gefragt, wie man eine Oper auf so vielen Treppen inszenieren kann...ich kann nur versichern, dass es funktioniert, ohne dass André die Luft ausgeht", sagte Pountney - immerhin sind es 154 Stufen, die sich über den Körper des Marat ziehen.

"André Chenier" wird am 20. Juli 2011 Premiere feiern und anschließend weitere 23 Mal zur Aufführung kommen.

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