Boykott-Kultur: Warum es Künstler und Sponsoren so schwierig miteinander haben

Boykott-Kultur: Warum es Künstler und Sponsoren so schwierig miteinander haben
Kunst und Geld. Das Verhältnis von Künstlern zu Mäzenen ist zunehmend angespannt. Manchmal reißt es.

Wer jemals den Petersdom in Rom bestaunte, hatte vielleicht einen Miesepeter dabei, der ihm ins Ohr raunte: Der Ablasshandel, bei dem Seelenheil gegen Geld versprochen wurde, finanzierte dieses Bauwerk!

Kultur, entstanden im Auftrag von Päpsten, Fürsten und reichen Kaufleuten, hatte also immer schon ein Scheinheiligkeitsproblem.

Und doch ist der Konflikt, der zur Zeit um sich greift, in mancher Hinsicht extremer. Denn er konfrontiert eine Kunst, die sich als autonom und kritisch begreift, mit jenen Eliten, deren Anteil am verfügbaren Vermögen stetig wächst.

Die lange gängige Form des Ablasshandels – Reiche fördern Kultur und erhalten im Austausch Renommee, selbst wenn die Quellen ihres Reichtums nicht immer supersauber sind – geht sich angesichts dieser Polarisierung immer schwerer aus.

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