Blitzlicht: Barenboim rügt Zuschauerin

"Ich versuche Ihnen das Beste zu geben, doch Sie haben keinen Respekt", ärgerte sich Daniel Barenboim.

Bei seinem vorletzten Auftritt als Musikdirektor der Scala hat Daniel Barenboim am Montagabend eine Zuhörerin gerügt, die ihn mit dem Blitzlicht ihres Fotoapparats beim Klavierkonzert gestört hatte. Kurz nach Beginn des Konzerts, bei dem er Schuberts Sonate D845 spielte, unterbrach Barenboim seine Aufführung, erhob sich und wandte sich an die fotografierende Besucherin.

"Ich versuche Ihnen das Beste zu geben, doch Sie haben keinen Respekt. Ich sage es bei jedem Konzert, oft in scherzhaftem Ton. Jetzt sage ich es in ernstem Ton. Wer bei Konzerten fotografiert, ist ungezogen", sagte Barenboim laut der italienischen Nachrichtenagentur AGI. Die anderen Zuschauer reagierten mit Applaus, Barenboim setzte dann das Konzert fort.

Am vergangenen Freitag hatte sich auch Scala-Intendant Alexander Pereira über Blitzlichter bei Konzerten beklagt. "In den letzten Wochen ist es zu einem wahren Sturm von Blitzlichtern gekommen, der die Konzentration der Künstler stört", betonte Pereira, der sich auch über Handys beschwerte, die während der Aufführungen klingeln. Pereira kritisierte außerdem die schlechte Angewohnheit von Zuschauern, während Vorstellungen auf ihre Smartphones zu schauen.

Kommentare