Billy Crystal moderiert die Oscars

Billy Crystal moderiert die Oscars
Nach der Absage von Eddie Murphy hat sich die Filmakademie für einen erfahrenen Oscar-Moderator entschieden.

Nach der Absage von Schauspieler Eddie Murphy wird der US-Komiker Billy Crystal die kommende Oscar-Verleihung moderieren. Die US-Filmakademie hat eine Twitter-Mitteilung Crystals bestätigt, dass der 63-Jährige, der die Zeremonie bereits acht Mal moderierte, nun zum neunten Mal Gastgeber der Gala sein wird.

Seinen neunten Auftritt kündigte Crystal am Donnerstag via Twitter an: "Mache die Oscars, damit die junge Frau in der Apotheke endlich aufhört, nach meinem Namen zu fragen, wenn ich meine Rezepte abhole". "Freue mich auf die Show", ließ er seine Follower bei dem Kurznachrichtendienst wissen.

Die nächste und insgesamt 84. Zeremonie zur Verleihung der begehrten Filmpreise soll am 26. Februar 2012 stattfinden. Nachdem die Schauspieler Anne Hathaway und James Franco bei der jüngsten Oscar-Verleihung nicht hatten überzeugen können, sollte Murphy wieder mehr Witz auf die Bühne bringen.

Absage von Eddie Murphy

Der Schauspieler Eddie Murphy ließ am Mittwochabend die Veranstalter wissen, dass er nach dem Rücktritt von Produzent Brett Ratner ebenfalls von der Trophäen-Show abspringe. Wegen schwulenfeindlicher Äußerungen war Ratner in den vergangenen Tagen unter Beschuss geraten. Er reichte selbst die Kündigung bei der Akademie ein.

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Crystal: nett aber fad?

Nach dem peinlichen Auftakt gibt es nun also anscheinend ein Happy End. Schließlich war Crystal der Goldjunge bei der Verleihung 1998, als der Blockbuster "Titanic" vor 55,2 Millionen Fernsehzuschauern abräumte. Es war die höchste Oscar-Einschaltquote überhaupt. Sein Gastgeber-Debüt feierte Crystal 1990, frisch nach dem Hit "Harry und Sally", in dem Meg Ryan dem damals gerade über 40-Jährigen einen filmreifen Orgasmus vorspielt.

Jetzt ist er 63 Jahre alt, und richtige Hits liefert Crystal schon lange nicht mehr. Er macht nette Witze, über die man lächelt, die aber nicht provozieren. So lieferte er am Donnerstag einen leicht verdaulichen Appetithappen, der den Veranstaltern bestimmt schmeckte. "Mache die Oscars, damit die junge Frau in der Apotheke endlich aufhört, nach meinem Namen zu fragen, wenn ich meine Rezepte abhole", flachste der Schauspieler auf Twitter. "Freue mich auf die Show".

Neuen Schwung bei der jährlichen Selbstbeweihräucherung des Showgeschäfts verspricht das nicht. Dabei reden die Veranstalter seit Jahren davon, das verknöcherte Format der Show aufzulockern, um ein jüngeres Publikum vor den Bildschirm zu holen und die gesunkenen Einschaltquoten zu steigern.

Mit Komikern wie Chris Rock, Whoopi Goldberg und John Stewart bewies die Akademie schon mal Mut, die Show mit frechen Sprüchen ein bisschen aufzupeppen. Alec Baldwin und Steve Martin im Doppelpack brachten im vorigen Jahr kaum frischen Wind. Im vergangenen Februar setzte die Akademie dann auf ein junges Team, James Franco und Anne Hathaway, doch sonst blieb alles beim Alten.

Ricky Gervais wäre vermutlich lustiger

Mit dem britischen Komiker Ricky Gervais (50) wäre die nächste Oscar-Show bestimmt lustig geworden. Der witzelte am Donnerstag in der Sendung Access Hollywood, er würde am liebsten gleich beides machen. Die Golden Globes und die Oscars, und zwar zum Sonderpreis, im Doppel billiger.

Im vorigen Jänner hatte Gervais die Golden Globes moderiert: "Dies wird ein Abend mit viel Party und Trinken - Oder, wie Charlie Sheen es nennen würde: Frühstück!". Das war nur einer von vielen bissigen Sprüchen und Seitenhieben, mit denen der Brite über Hollywood herzog. Für das kommende Jahr hat er noch keine Einladung. Würde er es wieder tun? "Es ist verlockend, denn drei Stunden lang wäre ich der am meisten gefürchtete Mann in LA, das wäre doch nett".

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