"Biester": Das Leben chillen, aber auf de luxe

"Biester": Das Leben chillen,  aber auf de luxe
Serienkritik: „Biester“ auf der neuen Plattform ORF ON.

Junges Zielpublikum. „Biester“ ist nicht direkt eine sympathische Bezeichnung für Frauen. Aber das war „Vorstadtweiber“ auch nicht. Trotzdem war die Serie ein großer Erfolg für den ORF. Daran will man offenkundig mit der neuen Produktion anschließen – und auf ein junges Zielpublikum erweitern. Auch diesmal könnte man sagen: Schön, eine Serie mit hohem Frauenanteil. Schade halt, dass sie dann nur „Biester“ sind. So wie sie damals „Weiber“ waren.

Neue Gesichter

Die Serie erzählt von vier jungen Frauen, zwei aus dem Gemeindebau in Floridsdorf und zwei aus der Villa in Döbling. Die einen wollen gewieft dem groschenzählenden Leben entkommen, die anderen müssen sich erstmals in ihrem Leben Gedanken darüber machen, wie sie den goldenen Löffel im Mund behalten. Die Schauspielerinnen Anna Pichler, Mara Romei, Theresa Riess und Fanni Schneider sind das große Plus: Sie sind ORF-untypisch einmal ganz neue Gesichter. Sie spielen authentisch, so lange ihnen keine Klischeeknüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Anbiedernd

Das Tempo ist passabel, etwas anbiedernd wirkt die „junge“ Sprache („Wir chillen das Leben, aber auf de luxe“). Aber vielleicht gefällt das der Zielgruppe. Übrigens, so wurde erklärt, spielt „Biester“ auch auf das Wort „Besties“ (Beste Freundinnen) an, und sei deswegen positiv gemeint. Das erinnert an Witze, die erklärt werden müssen. Spricht nie für den Witz. CB

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