Berliner Berghain wird ab 9. September zur Kunsthalle

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Sammler Christian Boros will Werke von mehr als 100 Kunstschaffenden in den Räumen des legendären Clubs zeigen

Das nennt man wohl Impulse für den Standort: Nachdem die Corona-Pandemie die Clubkultur in die Knie zwang und die zeitgenössische Kunstszene mit abgesagten Messen und reduziertem Ausstellungsbetrieb einer wenig rosigen Zukunft entgegenblickt, wird der Berliner Club Berghain ab dem 9. September zur Kunsthalle umfunktioniert. Mehr als 100 Kunstschaffende, die Ateliers in der deutschen Hauptstadt haben, sollen bei der vom Sammlerpaar Karen und Christian Boros initiierten Aktion "Studio Berlin" Werke zeigen, die während der Lockdown-Zeit entstanden. Mit dabei sind prominente Namen wie Olafur Eliasson, Tacita Dean, Isa Genzken und Wolfgang Tillmans. Auch Anne Imhof - Gewinnerin des Goldenen Löwen der Venedig-Biennale 2017 - und der derzeit auch in der Kunsthalle Krems präsente Robin Rhode sind mit von der Partie.

Zwei Aushängeschilder des jungen Berlin, die Clubkultur und die Kunstszene, gehen damit eine imageträchtige Zweckehe ein. "In Berlin gibt es europaweit die größte Dichte an Ateliers und Kunstwerkstätten – Künstler_innen aus aller Welt ziehen an diesen Ort, um von hier aus arbeiten zu können", heißt es auf der Website von "Studio Berlin". "Im Frühjahr 2020 trafen drastische Veränderungen ein (...) Das Nachtleben in Berlin wurde ebenso gänzlich stillgelegt. Aus dieser Situation heraus fanden sich Boros und das Berghain zusammen."

Gemeinsame Wurzeln hatten der Techno-Club und die Kunststiftung des Medienunternehmers Boros aber auch schon vorher: Die Boros Fondation zeigt ihre Bestände nämlich heute im Bunkergebäude in der Friedrichstraße, in dem in den 1990er Jahren legendäre Fetisch-Partys stattfanden. Aus diesen ging wiederum das heutige Berghain hervor.

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