Berlinale: Österreicher Georg Friedrich bester Schauspieler

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Er bekam den Preis für seine Rolle in dem deutschen Wettbewerbsbeitrag "Helle Nächte".

Der österreichische Schauspieler Georg Friedrich (50) hat bei der Berlinale den Silbernen Bären als bester Schauspieler gewonnen. Er bekam den Preis für seine Rolle in dem deutschen Wettbewerbsbeitrag "Helle Nächte" von Thomas Arslan. In dem Roadmovie spielt er einen Vater, der versucht, Nähe zu seinem halbwüchsigen Sohn aufzubauen. Bei den Filmfestspielen war Friedrich außerdem in Josef Haders "Wilde Maus" zu sehen. Auch Hader war als bester Schauspieler im Rennen.

Den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt die südkoreanische Schauspielerin Kim Min-hee (34). Sie erhielt die Trophäe bei der Verleihung am Samstagabend für ihre Rolle in dem Film "On the Beach at Night Alone" ("Bamui haebyun-eoseo honja") von Hong Sang-soo. Darin geht es um eine Schauspielerin, die sich nach einer Affäre mit einem verheirateten Regisseur eine Auszeit nimmt. Der chilenische Filmemacher Sebastian Lelio und sein Kollege Gonzalo Maza bekamen bei der 67. Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. "A Fantastic Woman" ("Una Mujer Fantastica") handelt von einer Transgender-Frau, die nach dem Tod ihres Lebenspartners von der Familie des Verstorbenen ausgegrenzt wird.

Goldener Bär an "Körper und Seele"

Der Goldene Bär der 67. Berlinale geht an den ungarischen Liebesfilm "Körper und Seele" ("Teströl es lelekröl") von Ildiko Enyedi. Das gab die internationale Jury unter Vorsitz des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven ("Elle", "Basic Instinct") am Samstagabend in Berlin bekannt. Die österreichische Tragikomödie "Wilde Maus", das Regiedebüt von Josef Hader, ging leer aus. Ungarn holte den Goldenen Bären zuletzt vor 42 Jahren. Die Regisseurin Marta Meszaros gewann die Trophäe im Jahr 1975 für ihren Film für "Die Adoption". Das im Kongo spielende Drama "Felicite" von Alain Gomis gewann bei der Berlinale den Großen Preis der Jury. Der Film erzählt von einer Bar-Sängerin, die verzweifelt versucht, Geld für die Operation ihres verunglückten Sohnes aufzutreiben.

Der finnische Kultregisseur Aki Kaurismäki erhielt für sein als Bären-Favorit gehandeltes Flüchtlingsdrama "Die andere Seite der Hoffnung" den Preis für die beste Regie. Polens Altmeisterin Agnieszka Holland wurde für ihren Öko-Thrller "Pokot" mit dem Alfred-Bauer-Preis geehrt, der für einen Spielfilm vergeben wird, der neue Perspektiven eröffnet. Mit dem Silber-Bären für das beste Drehbuch wurden Sebastian Lelio und Gonzalo Maza für den chilenischen Film "A Fantastic Woman" ("Una Mujer Fantastica") über eine Transgender-Frau geehrt. Die Auszeichnung für eine herausragende künstlerische Leistung ging an Dana Bunescu für den Schnitt des psychologischen Liebesdrama "Ana, mon amour" (Regie: Calin Peter Netzer, Rumänien).

Erstmals wurde bei der von Anke Engelke moderierten Gala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz auch ein Silberner Bär für die beste Dokumentation verliehen. Den mit 50.000 Euro dotierten Preis gab es für "Ghost Hunting" ("Istiyad Ashbah") des palästinensischen Regisseurs Raed Andoni. Die postum vollendete letzte Arbeit von Michael Glawogger, "Untitled", ging leer aus. In der Kategorie Kurzfilm gewann "Kleine Stadt" ("Cidade Pequena") von Diogo Costa Amarante aus Portugal. Den Silbernen Bären in dieser Kategorie gab es für "Träumerei in der Prärie" ("Ensueno en la Pradera") von Esteban Arrangoiz Julien aus Mexiko. Bei den Kurzfilmen waren auch zwei österreichische Beiträge im Rennen: "Fishing Is Not Done On Tuesdays" von Lukas Marxt und Marcel Odenbach und "keep that dream burning" von Rainer Kohlberger.

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