Berlinale-Eröffnung: Ein Seitensprung und die Sucht nach Romanze

Peter Dinklage als Opernkomponist mit Schreibblockade im Eröffnungsfilm der Berlinale: "She Came to Me“
Das Filmfestival Berlinale sucht die Balance zwischen Gala-Glamour und Polit-Botschaft

Eröffnungsfilme von großen Festivals haben es traditionell schwer. Zum einen sollen sie ein möglichst breites Gala-Publikum erfreuen, zu anderen eine anspruchsvolle Fangemeinde nicht verärgern. Berlinale-Festival-Chef Carlo Chatrian löste das Problem mit einer flauschigen Tragikomödie in amerikanischer Starbesetzung. Zur Eröffnung schritt ein dementsprechend hochkarätiges Filmteam – angeführt von Anne Hathaway und „Game of Thrones“-Star Peter Dinklage – über den roten Teppich.

„She Came to Me“ erzählt eine freundliche Geschichte über wohlhabende Brooklyner Stadtneurotiker und deren Putzfrau. Regisseurin Rebecca Miller – übrigens die Tochter des berühmten Schriftstellers Arthur Miller und der österreichischen Star-Fotografin Inge Morath – stellt Peter Dinklage als Opernkomponist mit Schreibblockade in den Mittelpunkt. Erst ein Seitensprung mit der liebessüchtigen Kapitänin eines Schlepperschiffs (Marisa Tomei) bringt seine künstlerische Energie wieder in Fluss. Anne Hathaway als seine Ehefrau schlägt sich in der Zwischenzeit mit dem Umstand herum, dass ihr Sohn mit der Tochter ihrer Putzfrau zusammen ist.

Sie freue sich darüber, dass ihr Film auf einer Eröffnungsgala laufe, bei der der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij mit einer Live-Video-Botschaft zugeschaltet ist, sagte Rebecca Miller: „She Came to Me“ bringe Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen und verstehe sich als „Friedensbotschaft in Gestalt eines Films“.

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