"Bergdoktor" Hans Sigl: "Aufschrei der Künstler muss gehört werden“

"Bergdoktor" Hans Sigl: "Aufschrei der Künstler muss gehört werden“
Sigl ist erneut für die ROMY nominiert. Im Interview spricht er über Theater, heimliches "Bergdoktor“-Schauen und Nachhilfeunterricht für die Politik,

Von Gabriele Flossmann

So einen Arzt wünscht man sich. Keine Wartezeiten, Hausbesuche rund um die Uhr und Expertise auf (fast) jedem Fachgebiet.

Gerade steht er wieder vor der Kamera. Für eine neue Staffel von „Der Bergdoktor“. Dass diese Mischung aus Heimat- und Arztserie vor alpiner Bergkulisse zu einer der erfolgreichsten Fernsehserien im deutschsprachigen Raum wurde, liegt zu einem wesentlichen Teil am Hauptdarsteller: Hans Sigl.

Er legt den Dr. Gruber als einfühlsamen Patientenversteher an, der offensichtlich weniger Talent zum Frauenversteher hat. Er kann zwar Leben retten und am Berg, wie man so sagt, die richtigen Entscheidungen treffen, im Privatleben dagegen rutscht er von einem Schlamassel in den nächsten. Ungeordnete Familienverhältnisse, alte Lieb- und Feindschaften, lang gehütete Geheimnisse und natürlich jede Menge medizinischer Notfälle bestimmen seinen Alltag. In jeder Folge gibt es – als Garnierung der zu Herzen gehenden Katastrophen – auch eine gehörige Portion Humor.

Hans Sigl ist in Österreich geboren und aufgewachsen. In der Serie „Der Bergdoktor“ verkörpert er nicht nur den sympathischen Arzt Martin Gruber, sondern bringt gleich auch noch die Region am Wilden Kaiser in die heimischen Wohnzimmer. Dafür wurde Hans Sigl zum Tourismusbotschafter Tirols ernannt.

KURIER: Sie drehen gerade neue Folgen von „Der Bergdoktor“ – nachdem es vor etwa einem Jahr die Schreckensmeldung für Ihre Fans gab, dass Sie aufhören wollen. Wie kommt es, dass Sie doch wieder weitermachen?

Hans Sigl: Ich weiß nicht, wie es zu dieser Meldung kam. Aber keine Sorge … ich mache weiter.

Wenn man Schauspieler zu ihren Karrierevorstellungen interviewt, dann wird oft ein großer Unterschied zwischen Theater-, Film- und Fernsehkarrieren gemacht. Wie sehen Sie das?

Das sehe ich relativ pragmatisch. Nach meiner Schauspiel-Ausbildung bin ich durch die Theater-Schule gegangen. Zuerst am Landestheater in Innsbruck. Dort habe ich Dramen und Komödien gespielt und in Musicals getanzt und gesungen. Danach war ich in Bremen bei der „Shakespeare Company“ und habe mir die verschiedenen Farben des klassischen Theaters angeschaut. Dass ich daneben zu drehen begonnen habe, war eher ein Zufall, aber ich fand das sehr spannend. Solange eine Arbeit für mich interessant ist, bin ich gerne auf dieser Reise. Man mag es vielleicht nicht glauben, weil ich schon so lange die Fernsehserie „Der Bergdoktor“ mache, aber es gibt dabei für mich immer wieder Neues zu entdecken. Und ich kann sie ganz gut vereinbaren mit dem, was ich sonst noch so mache. Wie Lesungen oder Soloprogramme auf der Bühne. Ich mache alles, was mir Lust und Freude bereitet.

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