Belvedere baut bis 2028 neues Besucherzentrum

Belvedere baut bis 2028 neues Besucherzentrum
Besucherrekord für 2023 erwartet, Andrang ist stärker als vor der Pandemie - und macht Maßnahmen notwendig

Das Belvedere hat am vergangenen Wochenende die Besucherzahl des Jahres 2019 erreicht – somit wird das Museum heuer einen neuen Besucherrekord erreichen. Bis Jahresende wird im Oberen Belvedere mit 1,3 Millionen Menschen gerechnet – an allen Standorten gemeinsam mit 1,8 Millionen. Spitzenreiter war bisher das Jahr 2019 mit 1.721.399 Eintritten. Die Mischung hat sich aber deutlich geändert, sagte Geschäftsführer Wolfgang Bergmann bei der Jahrespressekonferenz des Museums am Dienstag. Südkorea war vor der Pandemie auf Platz eins der Besucher-Herkunftsländer und wurde nun von Italien abgelöst. Polen und Ungarn wachsen bei den Besuchern ebenfalls stark. Der Anteil der Besucher aus Österreich hat von 17 auf 20 Prozent zugenommen, Asien verzeichnet ein Minus von 60 Prozent.

Grünes Licht für 35 Millionen-Bau

Da der Andrang beim Oberen Belvedere insbesondere im Eingangsbereich Probleme verursacht, ist seit Langem langem ein neues „Visitor Center“ geplant. Für dieses wurde nun vom Bund grünes Licht gegeben, hieß es. Bis März 2024 läuft ein Architekturwettbewerb, danach wird mit einer 18-monatigen Planungs- und Einreichungsphase und einer ebenso langen Bauzeit gerechnet. Die projektierten Kosten betragen 35 Millionen Euro. Wie viel davon von Eigenmitteln gedeckt wird, sei noch nicht ausverhandelt, sagte Bergmann. Dank der Ticketerlöse, die 2023 rund 18 Millionen Euro betragen werden, sei man aber ein finanzstarkes Haus, dessen Eigendeckungsgrad heuer 70 Prozent erreichen werde. Von der Erhöhung der Basisabgeltung für die Bundesmuseen (5,17 Mio. Euro) wird man aber auch profitieren: Die Basisabgeltung des Belvedere steigt 2024 um 498.000 Euro auf 11,198 Mio. Euro. 

Neuer Eingangsbereich

Der „Kavalierstrakt“ entlang der Prinz-Eugen-Straße soll laut Plan künftig als Eingangsbereich fungieren. Unter jener gürtelseitigen Vorfläche, die derzeit mit einem Christkindlmarkt bespielt wird, soll eine neue Eingangshalle errichtet werden. Während der ersten Bauphase soll ungestörter Museumsbetrieb erfolgen, danach muss das Obere Belvedere bis zu einem Jahr schließen. Highlights wie Klimts „Der Kuss“ wird man in dieser Zeit im Unteren Belvedere zeigen.

Im Ausstellungsprogramm für 2024 bietet die Österreichische Galerie Belvedere u.a. Blicke auf das Kunstgeschehen in der Ukraine, Finnland, Japan, Ghana, Georgien und Großbritannien. „Das Programm 2024 greift Themen wie Diversität und Inklusion, politische Krisen und Identitätskonstruktionen, Ökologie und Nachhaltigkeit, digitale Kulturen und Transformationen sowie Neudarstellungen historischer Avantgarden auf“, heißt es dazu im Pressetext.

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