Stadt lässt "rassistisches" Bild von Banksy überpinseln

Im britischen Clacton-on-Sea wurde ein neues Werk des Street-Art-Künstlers einfach übermalt.

Wieder einmal ist ein Bild von Banksy verschwunden. Werden sie normalerweise behutsam abgetragen um darauf zu horrenden Preisen versteigert zu werden, wurde in südenglischen Stadt Clacton-on-Sea jetzt einfach ein Werk des britschen Street-Art-Künstlers überpinselt. Angeblich, weil es eine Beschwerde gab, dass das Bild rassistisch sei.

Das Bild zeigt demonstrierende Tauben mit Schildern zwischen den Flügeln auf denen Sprüche wie "Geht zurück nach Afrika" und "Migranten nicht willkommen" stehen. Daneben sitzt ein kleiner Vogel, dem die Demo offensichtlich gewidmet ist.

Am Dienstag habe man eine Beschwerde erhalten und das Bild daraufhin übermalt, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Dass es sich dabei um ein Werk von Banksy handelt, schien niemand gewusst zu haben. Der Sprecher meinte weiter, Banksy sei jederzeit willkommen - aber bitte nicht mit einer Kopie des Bildes. "Selbst wenn wir wüssten, dass es von Banksy stammt, würden wir es entfernen wollen", wird er von spiegel.de zitiert. Laut dem Sprecher könnten es manche Bürger als unangemessen, beleidigend oder rassistisch empfinden.

Dass es sich um ein Original von Banksy handelt, bestätigte der Künstler selbst, indem er ein Foto davon auf seine Website stellte. Der britische Sprayer, dessen Identität bisher unbekannt ist, gehört zu den bekanntesten Street-Art-Künstlern überhaupt und beschäftigt sich in seinen Arbeiten immer wieder mit sozialen und weltpolitischen Problemen. Unter anderem behandelte er in der Vergangenheit den NSA-Skandal, die Folterungen im Abu-Ghraib-Gefägnis und den Gazakonflikt,

Auch das übermalte Bild hatte einen solchen Hintergrund. In einer Woche gibt es Wahlen, die darüber entscheiden, ob Vertreter der Ukip-Partei ins Bezirks-Parlament einziehen dürfen. Die Partei ist strikt gegen Einwanderung, genauso wie die demonstrierenden Tauben.

Weltbekannter Unbekannter: Banksys Werke

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