Applaus für den Tänzer ohne Bein

Applaus für den Tänzer ohne Bein
Erster Lesetag beim Bachmann-Preis: Valerie Fritsch und Nora Gomringer als Favoritinnen.

Am Ende des ersten Lesetages darf man sagen: Die Grazer Autorin Valerie Fritsch lieferte den mit Abstand literarisch hochwertigsten Text ab. Die Jury stimmte dem weitgehend zu. Einzig Vorsitzender Hubert Winkels äußerte "Bedenken", die sich jedoch in der Aussage erschöpften: "Es ist ein guter Text, aber das ist es dann auch". Allgemein lautete der Tenor: "Es ist schwer, gegen diesen Text etwas vorzubringen." (Stefan Gmünder.)

Zum Auftakt der 39. Tage der deutschsprachigen Literatur wurde im ORF Theater in Klagenfurt über One-Night-Stands, Eric Clapton und Jean-Luc Godard diskutiert: Katerina Poladjan, Schauspielerin ("Der Untergang") und Autorin ("In einer Nacht, woanders") las aus dem Roman "Es ist weit bis Marseille" . Die Jury-Reaktionen waren durchwachsen. Neuzugang Klaus Kastberger, Leiter des Literaturhauses Graz, ortete einen "gelungenen ersten Satz" (– das tat er im Lauf des Tages mehrmals, er bezeichnete sich als Freund der besten Eingangssätze). Darüber hinaus befand er den Text für "nicht grottenschlecht, er ist ganz o. k." Mit dieser Direktheit ("mir ist nicht fad geworden") ist Kastberger ein wohltuender Neuzugang für die Jury.

Bachmann-Preis 2015: Alle Teilnehmer

Applaus für den Tänzer ohne Bein

ERÖFFNUNG DER 39. TAGE DER DEUTSCHSPRACHIGEN LITER
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Gefängnis Schweiz

Applaus für den Tänzer ohne Bein
Eine effektvolle Performance lieferte danach die Poetry-Slammerin Nora Gomringer, die ihre Kollegin Nora Bossong zur Erzählerin machte. Die raffinierte, hörspielartige Lesung erntete viel Applaus, Hubert Winkels nannte den Text "großartig", einzig Kastberger warnte vor "medialer Inszenierung".

Für die Deutsche Saskia Hennig von Lange gab es danach viel Kritik, ebenso wie für den Deutschen Sven Recker, der in seinem angestrengt mit Fäkalausdrücken bestückten Text die Schweiz als Gefängnis schilderte.

Als letzte Leserin des Tages konnte die Grazerin Valerie Fritsch mit dem Text "Das Bein" ihren Ruf als herausragende Begabung der österreichischen Literatur unterstreichen. Die bildgewaltige Geschichte um einen ehemaligen Tänzer mit Bein-Prothese war sinnlich, morbid und in wohltuendem Sinne altmodisch. Sie vermochte viele zu berühren, war manchen allerdings zu dick aufgetragen. Dem Schweizer Kritiker Juri Steiner gelang der wunderschöne verhatschte Vergleich, man möge der "Prothese nicht auf den Leim gehen".

Am Freitag startet der aus Kärnten stammende Peter Truschner, gefolgt von der in Wien lebenden FALKNER und Tim Krohn. Am Nachmittag lesen Monique Schwitter und die umstrittene deutsche Autorin Ronja von Rönne.

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