Aufgetaucht: Leopold Museum erwirbt Oppenheimer-Selbstporträt

Aufgetaucht: Leopold Museum erwirbt Oppenheimer-Selbstporträt
Das Museum einigte sich mit Erben des Arztes Oskar Reichel, dem das Bild einst geraubt worden war. Kommende Woche wird es präsentiert

Es war offenbar ein wichtiges Bild für den Maler Max Oppenheimer. 1911 hatte er sein Selbstporträt gemalt, mit eindringlichem Blick wie ein Schmerzensmann und einer fast zombiemäßig anmutenden Hand. Es war ein Zeugnis der intensivsten Zeit, die Oppenheimer mit Egon Schiele verbracht hatte: Seite an Seite hatten die beiden Künstler im Winter 1910/’11 in Schieles Atelier gearbeitet.

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In der Oppenheimer-Werkschau des Leopold-Museums, die kommenden Donnerstag eröffnet, wird das Bild nach langer Zeit zu sehen sein – als Neuzugang der Museumssammlung. Vorangegangen war dem eine Einigung mit Nachkommen des einstigen Besitzers, der einer der zentralen Sammler und Ermöglicher des Expressionismus in Österreich gewesen war: Oskar Reichel. Er wurde 1938 von den Nazis enteignet. Während Teile von Reichels Sammlung restituiert oder abgegolten wurden, zeigt der Fall des Oppenheimer-Bilds, wie oft Raubkunst weiterhin unentdeckt bleibt.

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