Auf den Spuren des Wiener Wassers zu Highlights der Architektur

Auf den Spuren des Wiener Wassers zu Highlights der Architektur
Baujuwelen, Bausünden: Nutzbauten zur Trinkwasserversorgung Wiens sind oft auch ästhetisch anspruchsvoll gestaltete Schmuckstücke

Der im Jugendstil erbaute Wasserbehälter Hackenberg in Döbling in der Nähe der Neustifter Weinberge, auch „Wasserschloss“ genannt, ist wahrscheinlich das schönste Trinkwasserreservoir der Stadt, und das seit mehr als 100 Jahren.

Der Großteil des Speichers liegt unter der Erde. Aber der äußerlich sichtbare Teil des Behälters, die Schieberkammer, sollte vom Architekten Eduard Bodenseher eine „reichere charakteristische Architektur“ erhalten und war als glorietteartige Anlage geplant. Der Arkadenbau aus Gmündner Granit mit Terrasse, Kuppel und Pergolas sollte sogar der Öffentlichkeit eigentlich als Aussichtswarte zur Verfügung gestellt werden. Heute steht das umzäunte „Wasserschloss“ unter Denkmalschutz.

Als die Kaiserstadt im 19. Jahrhundert wuchs, wurde das Wasser immer knapper. Das wenige, das es aus Hausbrunnen oder dem Donaukanal gab, war so verunreinigt, dass die Bevölkerung immer wieder von Typhus- und Choleraepidemien heimgesucht wurde.

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