Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos
Der italienische Fotograf porträtiert in seiner Serie "Paradise Discotheque" verfallene Nobel-Discos.

Verlassen, verfallen und vergessen. So wirken die Motive, die der italienischen Fotografen Antonio La Grotta für seine Serie "Paradise Discotheque" fotografiert. Es sind Discos. Nobel-Discos. Zumindest waren sie es einmal. Damals in den Achtziger- und Neunzigerjahren, als es für viele zum guten Ton gehörte, in den neuesten, schickesten und teuersten Discos gesehen zu werden. Hoher Eintritt? Kein Problem, immerhin bauten die Betreiber einzigartige Tanztempel, samt riesigen Kuppeln und weit sichtbaren Leuchtreklamen.

Die Zeit der großen Discos ist schon lange passé, genauso wie Schulterpolster und glänzenden Leggings. Der italienische Fotograf Antonio La Grotta hat sich auf die Suche nach den Spuren dieser Vergangenheit gemacht. "Mich interessiert die Transformation als Prozess", schreibt La Grotta im Mail-Interview mit dem KURIER, "und auf meinem Arbeitsweg liegt die Disco Ultimo Impero. Irgendwann hab ich beschlossen, mir das genau anzusehen." Für den Fotografen sind die Discos sowas wie ein "kompletter Zyklus von Leben und Tod, eben ein Prozess der Transformation" und er versucht sich immer vorzustellen, wie es damals war.

Die Fotos von Antonio La Grotta

Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

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Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

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Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

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Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

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Antonio La Grotta: Ruinen ehemaliger Nobel-Discos

La Grotta hat auch eine Ahnung, warum die ehemaligen Luxus-Tanztempel mittlerweile Ruinen sind. Er glaubt, die Art des Ausgehens hat sich geändert, gerade in den letzten 10 bis 15 Jahren. "Ende der 90er-Jahre haben sich in den Städten kleine Clubs etabliert, die auf hohe musikalische Qualität setzen, Live-Konzerte bieten und gleichzeitig erlauben, am Tisch gemütlich ein Bier zu trinken." Das hat es in den verfallenen Discos nicht geben. Trotzdem stellt sich die Frage, warum die Häuser nicht einfach abgerissen werden. "In Italien ist es teuer, ein Gebäude zu zerstören", meint der Fotograf, "die Besitzer warten auf Käufer oder Mieter", doch diese bleiben fern. Stattdessen werden die verlassenen Hallen zum Spielplatz für Vandalen. Oder zu einem Ort für illegale Rave-Partys. Denn zum Tanzen sind sie da. Noch immer.

Link: Antonio La Grotta

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