Der kleine Prinz lebt ewig
Dem Erwachsenen, als er ein Kind war“ – vielleicht beschreibt diese Widmung von Antoine de Saint-Exupéry an einen Freund am besten, was die Faszination seiner Erzählung „Der kleine Prinz“ ausmacht.
In diesen Episoden beschreibt ein Icherzähler die Begegnungen eines Buben, der seinen Planeten aus Einsamkeit verlassen hat. Er lernt auf seiner Reise verschiedene Charaktere kennen und findet Freundschaften mit einem Fuchs – und vor allem mit einem in der Wüste gestrandeten Piloten. „Das gesamte Buch beschäftigt sich intensiv mit Beziehungen, zu anderen und auch zu sich selbst“, sagt Wegricht.
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Auch das bekannteste Zitat des Buches spielt auf Beziehungen an: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar.“ Dass man diese zwei Sätze in Liebesbriefen und Hochzeitseinladungen ebenso findet wie in Todesanzeigen, zeigt die von Wegricht angesprochene Bandbreite der Emotionen, die Exupéry mit wenigen Worten auszulösen vermag.
Vom inneren Kind zum Erwachsenen und wieder zurück: „Der kleine Prinz“ kann also durchaus als „Lebensbuch“ gesehen und gelesen werden. Sogar wenn es um Tod und Trauer geht, weil der Prinz auf seinen Planeten zurückkehrt. Es hat etwas Ermutigendes, wenn er sagt: „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“
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Sein Auftrag an diesem Tag – 31. Juli 1944 – lautete: Deutsche Stellungen in Südfrankreich fotografieren. Dazu benötigte der (mit 44!) spätberufene Kampfflieger Antoine de St-Exupéry nur die Kamera als Waffe. Wie und wo dieser Aufklärungseinsatz (vom alliierten Flughafen Borgo auf Korsika Richtung Marseille) damals endete, blieb beinahe 60 Jahre lang unaufgeklärt.
Die Lockheed P-38 Lightning mit Doppelrumpf – von Hitlers Luftwaffe als „Gabelschwanz-Teufel“ gefürchtet – verschwand spurlos. Mythen en masse tauchten dafür auf: So soll sich der weltberühmte Pilot per Fallschirm gerettet und, des Rummels um seine Person überdrüssig, mit neuer Identität ein Leben in totaler Anonymität aufgebaut haben. Anderen Gerüchten zufolge wäre er von der SS gefangen genommen und heimlich hingerichtet worden.
Wie die Wahrheit – buchstäblich – ans Licht kam, liest sich annähernd so spannend wie ein St-Exupéry-Buch. Am 7. September 1998 entdeckte der französische Fischer Jean- Claude Bianco ein glitzerndes Armband in seinem Netz.
Die Gravur zeigte die Namen des Verschollenen, seiner Ehefrau Consuelo und die New Yorker Verlagsadresse.
Niemand glaubte Bianco. Außer Luc Vanrell. Der erfahrene Tauchprofi verbiss sich in den Fall. Er fand Bilder, auf denen St-Exupéry das Armband trug. Er fand Militärhistoriker, die ihn mit technischen Details „aufmunitionierten“. Und schließlich fand Vanrell am Meeresgrund vor der Ile de Riou unter Dutzenden Flugzeugwracks auch jenes mit der passenden Seriennummer „2734“.
Unklar bleibt, ob sich der Bekenner des Abschusses, der langjährige TV-Sportreporter Horst Rippert (heute 91), diese „Ehre“ zu Recht an die Fahnen heftet.
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