"Antigone im Amazonas" von Milo Rau: Widersetzt Euch!

Das verdoppelte Reenactment des Massakers von 1996: als projiziertes Video (im Hintergrund) – und live auf der Bühne
Wiener Festwochen. Milo Rau kämpft beherzt an der Seite der Landlosen: Seine anklagende Inszenierung wurde im Burgtheater bejubelt

Eifrige Festwochen-Besucher dürften am Donnerstag bei der Wien-Premiere von Milo Raus „Antigone im Amazonas“ ein Deja-vu-Gefühl gehabt haben. Denn im Vorjahr hatte Christiane Jatahy in „Depois do silêncio“ an João Pedro Teixeira, einen 1962 erschossenen Anführer der Bewegung für das Recht auf Land in Brasilien, erinnert:

Dessen angebliche Urenkelin, beseelt von der Idee, den Mord zu rächen, und zwei weitere Schauspielerinnen führten das Publikum in „ihr“ gemeinsames Dorf. Es gab schöne Landschaftsaufnahmen, tragische Geschichten, große Armut und Interviews mit alten Bewohnerinnen. In den projizierten Videos erkannte man Aduni Guedes, der auf der kargen Bühne als Musiker live für den passenden Sound sorgte.

 

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