Anna Jermolaewa: „Kein guter Zeitpunkt, über Tiere zu reden“

Anna Jermolaewa: „Kein guter Zeitpunkt, über Tiere zu reden“
Die Künstlerin, aus St. Petersburg stammend und der Ukraine tief verbunden, zeigt im MAK ihr Projekt "Chernobyl Safari"

„Ich war ja früher in der Politik – in der Dissidentenbewegung in der Sowjetunion. Deswegen bin ich auch hier gelandet“, erzählt Anna Jermolaewa. „Dann habe ich als Künstlerin versucht, meine Möglichkeiten zu nutzen, an der Gesellschaft zu arbeiten. Derzeit habe ich das Gefühl, ich muss wieder zurück.“

Die aus St. Petersburg stammende Künstlerin, die seit 1989 in Österreich lebt, ist eben erst von einer Reise an die polnisch-ukrainische Grenze zurückgekehrt, wo sie Hilfsgüter ablieferte und Flüchtende mitnahm. Auch ihre Ausstellung, die heute, Dienstag, im Wiener MAK eröffnet, will sie in den Dienst der Ukraine-Hilfe stellen; spontan legte sie eine Fotografie in einer 500er Auflage auf, der Verkaufserlös (150 € pro Bild) wird gespendet.

Dass der Künstlerin mit ihrer Schau mehr mediale Aufmerksamkeit zuteilwird in „gewöhnlichen“ Zeiten, liegt am Thema des vorgestellten Projekts: Es geht um die Region um Tschernobyl, die am 24. Februar von russischen Truppen eingenommen worden war.

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