Susanne Zobl
Klare, deutliche Akzente, ein erfrischender, aber nicht glatt geschliffener Klang, Musik, die atmet und einen mitnimmt. So klingt Mozart, wenn ihn der Pianist Sir András Schiff interpretiert. Für die Gesamtaufführung von Mozart Klavierkonzerten gründete er Ende der 1990er Jahre ein eigenes Orchester, die Cappella Andrea Barca.
Beim Gastspiel im Wiener Konzerthaus stand auch Joseph Haydns Symphonie in Es-Dur, Hob. 1:103, auf dem Programm. Das ist die „Mit dem Paukenwirbel“. Die hatte es jedoch schwer, sich zwischen den beiden, so faszinierend aufgeführten Klavierkonzerten von Mozart durchzusetzen. Die leitete Schiff vom Konzertflügel aus, den Bösendorfer eigens für ihn angefertigt hat. Orchester und Solist agieren in einer Harmonie, die man selten so findet.
Manche Passagen ließen an Sándor Véghs Mozart-Klang denken, mit dem Schiff und sein Konzertmeister Erich Höbarth musiziert haben. Beim C-Dur-Konzert, KV 503, überwältigt Schiff bereits bei der ersten Kadenz mit Eloquenz, Klangfarben und Virtuosität. Ein Hauch von Bach weht da durch. Sein besonderes Sensorium für Mozart demonstrierte er beim Konzert in c-Moll, KV 491, das bereits auf Beethoven verweist. Das überträgt sich auch auf das Orchester. Bei den solistischen Passagen wirkt er auf eine gewisse Art befreit, den Kadenzen fügt er eigene musikalische Gedanken hinzu.
Zugaben, Ovationen.
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