Analyse der Emmys: Eine Niederlage für den Serien-Hype

Analyse der Emmys: Eine Niederlage für den Serien-Hype
"Game Of Thrones" gewinnt die wichtige Dramakategorie - schon wieder. Es beginnt eine neue Phase des Serienbooms.

"Game of Thrones" ist bei den heurigen Emmys zur besten Dramaserie gekürt worden, und das ist ungefähr so überraschend wie eine Oscar-Nominierung für Meryl Streep (sie steht bei 21). Eigentlich sollten die TV-Preise am Höhepunkt angekommen sein: Serien sind die wichtigste Popkulturform der Gegenwart, der Eintritt der Streamingdienste ins TV-Geschäft hat für eine unvorhergesehene Renaissance des oft tot gesagten Mediums Fernsehen gesorgt. Und dennoch: Es ist die bereits dritte Auszeichnung der Drachen-, Sex- und Machtkampffantasyserie im Dramabereich, insgesamt räumte die siebente (!) Staffel von "Game of Thrones" neun (!) Preise ab.

Gibt es nichts anderes? Doch, viel. Aber die Auszeichnungshäufung für die HBO-(also  Kabel-)Serie "Game of Thrones" lässt erahnen, dass die erste Phase des Streamingbooms vorbei ist. Groß geworden ist das Format - Fernsehen aus dem Internet - mit großen Erzählungen, Riesenbudgets - und binge watching, also der Bereitschaft der Seher, viele, viele Stunden in einzelne Charaktere zu investieren.

Jetzt aber sind die ersten großen Serien entweder ausgelaufen oder eben in der x-ten Staffel angekommen. Auf 55 Stunden summiert sich "Game of Thrones" inzwischen. Wenn man die fast 500 weiteren gescripteten Serien dazunimmt, ist die Serien-Überforderung spürbar. Serien werden weiter gerne geschaut und sind kulturelle Konversationsvorlage. Es ist aber bereits das Ende der Zeit, in der neue Serien einen ähnlich großen kulturellen Impact haben wie "Game of Thrones", in Sicht.

"Mrs Maisel" gewinnt

Das zeigt auch der eigentliche Gewinner der Emmy-Verleihung. Die in Summe wichtigsten Preise (beste Comedy-Serie, beste Schauspielerin, beste Regie, bestes Drehbuch) gingen an „The Marvelous Mrs. Maisel“, eine witzige und originelle 50er-Jahre-Serie auf Amazon - von der die wenigsten in Österreich bisher gehört haben. Die Serie der "Gilmore Girls"-Macherin Amy Sherman-Palladino ist super Fernsehen - aber eben Fernsehen, dass auf Amazon läuft, und keine der bildprägenden Riesenproduktionen. Die Serie lebt von Wortwitz (ist dementsprechend schwer zu übersetzen) und der feministischen Story. Ist aber im regulären Fernsehen - wie einst die "Gilmore Girls" - gut vorstellbar.

Und es gibt viel, viel mutigeres Fernsehen, das so gut wie leer ausging, etwa "Handmaid's Tale", „ Atlanta“ und „Insecure“. Auch der komplexe Sci-Fi-Western „Westworld“ gewann nur vier Preise bei 21 Nominierungen.

Ein weiterer Punkt: Viele hatten heuer den ersten klaren Sieg der Streamingdienste erwartet, Netflix war bei den Nominierungen klar voran. Geworden ist es ein Unentschieden mit dem etablierten Kabelfernsehen. Sowohl Netflix als auch der US-Kabelsender HBO kamen auf 23 Emmys. Traditions-Sender NBC kam auf immerhin noch 16 Auszeichnungen.

So wurde aus einem möglichen Triumphmoment - die Emmys zeichnen Dinge aus, die im Leben der Menschen längst wichtiger sind als die Oscars - eine laue Show, eine unentschiedene Auszeichnungslandschaft und eine versäumte Chance.

Outfits bei den Emmys: Viele Tops und ein paar Flops

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Penélope Cruz

Eine der aufwendigsten Kreationen des Abends trug Penélope Cruz. Ihr Cinderella-Kleid wurde von der Haute-Couture-Abteilung von Chanel angefertigt: 280 Stunden dauerten die Handarbeiten an der Korsage.

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Tracee Ellis Ross

Nur wenige Frauen können solch ein Kleid von Valentino Haute Couture (und dann auch noch in kräftigem Pink) tragen. Tracee Ellis Ross kann.

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Dakota Fanning

Hinreißend sah das grüne Dior Haute Couture-Kleid an Dakota Fanning aus, die dazu farblich passende Ohrringe kombinierte.

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Poppy Delevingne

Ein bisschen zu viel Rüschen gab es an Poppy Delevingne in Giambattista Valli zu sehen.

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Thandie Newton

Für viel Farbe auf dem roten Teppich sorgte Thandie Newton in Brandon Maxwell.

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Alexis Bledel

Weder der Schnitt noch die Farben des Delpozo-Kleides wirkten an Alexis Bledel stimmig.

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Angela Sarafyan

"Westworld"-Darstellerin Angela Sarafyan begeisterte mit Riesenschleppe von Christian Siriano.

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Emilia Clarke

Etwas altfadrisch sah Emilia Clarke in ihrem Haute Couture-Look aus.

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Rachel Brosnahan

Wie man den perfekten Farbton zu seinem Schneewittchen-Teint aussucht, bewies Rachel Brosnahan mit ihrem Oscar de la Renta-Kleid.

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Claire Foy

Den Award für ihre Rolle in "The Queen" holte sich Claire Foy in einer maßgeschneiderten Kreation von Calvin Klein By Appointment ab.

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Millie Bobby Brown

Ein wenig zu kindlich wirkte Millie Bobby Browns Calvin Klein by Appointment-Kleid zur Frisur.

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Heidi Klum

Um keine Falten in ihrem Zac Posen-Kleid zu bekommen, fuhr Heidi Klum liegend auf ihrem Rücksitz zur Verleihung. Fazit: Eines der besten Outfits, das man seit langem an der 45-Jährigen gesehen hat.

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Scarlett Johansson

Auch Scarlett Johansson setzte an diesem Abend auf Weiß und kombinierte dazu silberfarbene High Heels. Am Rücken offenbarte sie ihr neues XL-Tattoo.

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