Amsterdamer Van Gogh-Museum feuert Mitarbeiter wegen Pokémon-Hype
Die Kollaboration sollte jungem Publikum die Japan-Liebe des Malers Vincent van Gogh näher bringen - wie viele Künstler seiner Zeit war er von japanischen Holzschnitten und der Mode des Fernen Ostens beeindruckt und beeinflusst. Für das Van Gogh-Museum, einen der Touristenmagneten Amsterdams, hatten japanische Künstler eigens Hauptwerke des Malers neu interpretiert, nur dass etwa das berühmte "Selbstbildnis mit Hut" nicht das Original (1887) mit Vincent, sondern mit dem Pokémon-Charakter Pikachu zeigte.
Jenes Bild war auch das Motiv einer Sonderauflage von Sammelkarten, die das Museum, das Massenanstürme durchaus gewohnt ist, dann in die Bredouille brachte: Wie das Branchenportal Artnet mit Berufung auf niederländische Medien berichtet, wurden nun vier Mitarbeiter des Museums gekündigt, weil sie (in einem Fall) Karten gestohlen haben und (in einem anderen Fall) unzulässige Hinweise erteilt hätten, wie diese zu bekommen wären. Eigentlich wären die limitierten Karten als Preise für eine "Schnitzeljagd" durch das Museum gedacht gewesen. Doch als der Ansturm überhandnahm und Karten in kürzester Zeit zu Preisen von bis zu 100.000 US-Dollar auf eBay auftauchten, stellte das Museum die Ausgabe der Sammelstücke ein.
Die Sonderschau mit den adaptierten Van Gogh-Gemälden, begleitet von Workshops, ging am 7. Jänner zu Ende; Angebote für Schulklassen, die u. a. über die Verbindung des Malers zu Japan aufklären, sind weiterhin über die Website des Museums abrufbar. Die Van-Gogh-Sonderedition des Pikachu-Motivs soll laut Artnet im Februar in ausgewählten Geschäften erhältlich sein.
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