Eine Kindertotenoper: Beklemmende "Alma"-Uraufführung an der Volksoper

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Zutiefst traurig und absolut sehenswert: „Alma“ an der Volksoper erzählt das Leben der Muse Alma Mahler-Werfel als bittere Leidensgeschichte mit eindrücklicher Musik.

Die Neue Musik hat ein Hauptproblem: Sie massiert oft den Intellekt, bietet faszinierende Klangerlebnisse und erfreut sich an ihrer eigenen Konstruktionsgescheitheit. Sie erreicht aber beim Publikum nicht jene Grundemotionen, an denen die Oper historisch auf besonders erfolgreiche Weise so lange herumgedrückt hat, bis sie im Finale aus den Menschen herausgeplatzt sind. Sie stimuliert, kurz gesagt, das Hirn, nicht das Herz. 

Umso phänomenaler ist das, was nun mit „Alma“ an der Volksoper Wien gelungen ist: Das Werk rund um die Jahrhundertwende-Übermuse Alma Mahler ist vielleicht eines der genuin traurigsten, beklemmendsten Dinge, die man auf der Bühne derzeit sehen und hören kann. Und ja, das ist als vehementes Lob gemeint.

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