Anachronistische Langeweile mit den "Gilmore Girls"
Die eingefleischten Fans werden wohl nicht enttäuscht werden: "Gilmore Girls" macht neun Jahre nach Serien-Ende genau dort und genauso weiter wie es aufgehört hat. Nur Anspielungen auf Lena Dunham, Marie Kondo oder Uber beweisen, dass sich Lorelai und Co. tatsächlich im Jahr 2016 befinden.
Rory versucht sich - recht vorhersehbar - in den neuen vier Netflix-Folgen auch weiterhin als Star-Journalistin, die für die Weihnachtsfeiertage bei Lorelai und Luke vorbeischaut. Mit einem langweiligen Paul ist sie seit zwei Jahren liiert. Da wird wohl - recht vorhersehbar - noch eine leidenschaftlichere Ex-Liebe dazwischenfunken.
Die Fast-Forward-Dialoge des redseligen Mutter-Tochter-Duos funktionieren immer noch, auch wenn sie in den neuen Folgen gekünstelter wirken und damit zum Gesicht von Lauren Graham (Lorelai) passen.
In Stars Hollow ist alles so harmonisch wie es immer war. Luke arbeitet noch immer in Luke's Diner und Lorelai schlägt sich noch immer mit amüsanten Problemchen in ihrem Dragonfly Inn herum. Aber weil's jetzt etwas gar zu langweilig werden würde, wollen die beiden ein Baby.
Das anachronistische Comeback ist mit vier Folgen wohl ausgiebig genug geraten. Im Serienfach ist nämlich im Gegensatz zu Stars Hollow nichts so geblieben wie es 2007 war. Die Gilmores müssen sich heute neben unzähligen, extrem aufwendig produzierten Serien-Blockbustern beweisen. Das kann nur mit vielen alten Fans gelingen, die wieder etwas heile Stars-Hollow-Welt genießen wollen. Eine heile Welt (in billiger Kulisse) kann allerdings ganz schnell ganz langweilig werden ...
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