Alice Cooper und die Wirtschaft: Ein kleines bisschen Horrorshow

Alice Cooper und die Wirtschaft: Ein kleines bisschen Horrorshow
Der Horror-Rock-Altmeister musste in Wien vor nahezu leerer Stadthalle spielen, gruselte sich aber dennoch nicht.

Es gibt Branchen, die haben auch in der Wirtschaftskrise Glück. Die Lieferanten von Theaterschminke im 15. Bezirk Wiens zum Beispiel, die erleben dieser Tage vermutlich ein kurzes Konjunkturhoch. Nur zwei Tage nach den Maskenbären von KISS betrat der ebenfalls stets durch dezent geschmackvolles Augenmakeup auffallende Horror-Onkel Alice Cooper die Bühne der Wiener Stadthalle.

Und er musste gleich die Grausamkeit der Gruselgestalten "Angebot" und "Nachfrage" zur Kenntnis nehmen: Schlichteten sich bei KISS noch an die 9000 Besucher in die Halle, zeigte sich der Markt bei Alice Cooper übersättigt und mit Verdauungsstörungen kämpfend - nur 1500 Zuschauer wollten ihr Geld zum Roland-Rainer-Platz 1 tragen.

Bei allem Respekt vor Coopers Meuchelmördern, Frankensteinen, buckligen Gruselmönchen, überdimensionalen Höllen-Babys, untoten Wasserleichen und grimmigen Dominas - Marktwirtschaft, das ist derzeit die wahre Horrorshow. Wer wirklich Angst haben will, der geht nicht zu Alice Cooper, sondern an die Tankstelle.

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