Folgt in der Kunst eine Ära der Kälte?

Folgt in der Kunst eine Ära der Kälte?
Mit Kühle und Härte reagierte die Kultur der 1920er auf Krisenstimmung. Kommt Ähnliches wieder?

„Es liegt in der Luft was Idiotisches / es liegt in der Luft was Hypnotisches / es liegt in der Luft, es liegt in der Luft / und es geht nicht mehr raus aus der Luft!“

Marlene Dietrich dachte wohl nicht an Viren, als sie 1928 diese Zeilen (von Marcellus Schiffer zur Musik von Mischa Spoliansky) sang. „Eine Sachlichkeit“ und „eine Stachlichkeit“ durchwehte laut dem Schlager damals vor allem, aber nicht nur die Metropole Berlin: Kühle und Distanzierung, verbunden mit einer Besinnung auf harte Fakten statt auf esoterische Gefühlshaftigkeit, war ein dominanter Faktor im Lebensgefühl jener Zeit.

Nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs und am Vorabend der Weltwirtschaftskrise versprachen sich viele Menschen davon Orientierung und Sicherheit, auch und gerade im hektischen, zunehmend technisierten Großstadtleben.

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