AC/DC: Der Griff in die Unterhose

AC/DC: Der Griff in die Unterhose
Guido Tartarotti war vor 20 Jahren auf seinem ersten AC/DC-Konzert. Seine damalige Kritik.

Unser Guido Tartarotti ist gerade auf dem Weg nach Spielberg zum AC/DC-Konzert. Eingepackt hat er "Regenschutz, Mannerschnitten und Geld für die Jause, weil, es ist wie ein Schulwandertag." Und weil dem so ist, hat er sich an sein erstes AC/DC-Konzert vor etwa 20 Jahren erinnert und den damaligen Text ausgegraben. Wie er sagt, hat ihn damals die Frage interessiert: Wie würde ein Schüler, der noch nie etwas von AC/DC gehört hat, das Konzert in einem Aufsatz beschreiben? Das hat nicht allen gefallen, erklärt er: "Nachher waren einige Fans sehr böse auf mich, dabei bin ich selber unheilbarer AC/DC-Fan. Aber ich betrachte die Dinge, die ich mag, gerne mit Humor - und manche Hardrockfans tun sich, wie andere religiöse Menschen auch, schwer mit Humor."

Genug erklärt, hier zur Einstimmung seine damalige Kritik.

Der Griff in die Unterhose

Die berühmte Rockgruppe AC/DC live in Wien.

Die Stadthalle ist sehr voll. Das Publikum auch. Es ersteht Becher mit Bier, leert die Hälfte des Inhalts in den eigenen Hals und wirft sich den Rest gegenseitig an den Kopf. Alle haben Spaß.

Das Konzert beginnt, indem die Bühne in Trümmer geschlagen wird. Das Publikum klatscht und wirft mit Bierbechern nach dem Publikum. Die Gruppe singt ein Lied über Frauen, die mit Motoröl eingeschmiert werden, was auch auf einem Bildschirm zu sehen ist. Das Lied klingt wie das Zertrümmern der Bühne.

Der Sänger hält eine Ansprache, in der das Wort Geschlechtsverkehr eine tragende Rolle spielt. Der Gitarrist hat eine Schuluniform an und versucht, so auszusehen wie eine schwitzende Kartoffel. Offenbar hat er Bauchweh. Das Publikum wirft mit Bierbechern nach dem Publikum.

Auf dem Bildschirm sieht man den Popo einer Frau beim Fahrradfahren. Der Popo hat nur eine Unterhose an. Der Sänger steckt sich das Mikrofon in seine Unterhose. Der Gitarrist liegt auf dem Boden und strampelt mit den Beinen. Bauchweh kann quälend sein. Die Gruppe singt ein Lied über Sprengstoff. Das Publikum wirft mit Bierbechern nach dem Publikum.

Die Gruppe singt ein Lied über eine Frau, die mit vielen Männern Geschlechtsverkehr hat. Der Gitarrist zeigt seine Unterhose, auf der eine österreichische Fahne abgebildet ist. Das Publikum klatscht und wirft.

Der Gitarrist setzt sich ein Stirnband mit Hörnern auf. Die Gruppe singt ein Lied über eine Autobahn der Hölle (wieso kennen die die Südosttangente?). Der Gitarrist beißt in seine Gitarre. Bauchweh?

Die Gruppe schießt mit Kanonen auf das Publikum, das Publikum schießt mit Bierbechern zurück. Das Konzert ist aus. Auf dem Boden liegen viele Bierbecher.

Hinweis: Eine erste kurze Kritik finden Sie bereits heute Nacht hier auf Kurier.at.

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