Abschiedsfest für Opernchef: Roland Geyer mit Lob und Orden
MGM – das war einmal. Denn Dominique Meyer ist von der Wiener Staatsoper längst an die Mailänder Scala gewechselt, Roland Geyer hört mit Ende der Spielzeit im Theater an der Wien auf und auch Robert Meyer beendet nach 15 Jahren seine Intendanz an der Wiener Volksoper. Soll heißen: „BogdanDeBeerHeim“ wird in Zukunft die Abkürzung für alle Intendanten der großen Wiener Opernhäuser heißen, wie die zwei Moderatoren Georg Wacks und Christoph Wagner-Trenkwitz bei der nicht offiziellen, aber sehr stimmigen Abschiedsgala für Roland Geyer im Theater an der Wien verkündeten.
Sprich: Bogdan Roščić im Haus am Ring, Lotte de Beer in der Volksoper und Stefan Herheim im Theater an der Wien werden bzw. geben bereits die künstlerische Tonart vor. Zuvor aber wurde noch Roland Geyer gewürdigt.
265 verschiedene Opern von 84 Komponistinnen und Komponisten hat Geyer seit 2006 an der Wien und (seit 2012) an der Kammeroper herausgebracht; Im Theater an der Wien ist nun (die Kammeroper spielt noch bis Ende Juni) aber auch für seinen Nachfolger Stefan Herheim Schluss, da das Haus zwei Jahre lang generalsaniert werden muss. Herheim muss währendessen ins Museumsquartier ausweichen.
Sängerdank
Zum Abschied von Geyer jedoch noch einmal die Bühne des Großen Hauses. Die Sänger Daniel Schmutzhard und Annette Dasch waren mit Werken von Richard Strauss, Richard Wagner sowie Wolfgang Amadeus Mozart angetreten, Matthias Lindemann übernahm bei der Überraschungsparty den Klavierpart. Das Streichquartett des RSO Wien spielte Werke von Giuseppe Verdi und Leoš Janácek. Schön!
Dazwischen erhielt Geyer aus den Händen von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Die Laudatio hielt aber eine, die ihre Klappe im besten Sinne des Wortes nicht halten konnte. Charlotte – eine Klappmaulpuppe – und deren genialer Schöpfer Nikolaus Habjan ließen die Ära Geyer ein bisschen ironisch Revue passieren; denn immerhin hatte Charlotte in einer der vielen Geyer-Produktionen einen – leider nur stummen – Auftritt.
Und der Geehrte? Roland Geyer dankte seinem Team, seinen vielen Weggefährten und war zuletzt sogar sichtlich gerührt.
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